Kurz vor Jahresschluss sind die Kinos bereits mit zahlreichen zugkräftigen Titeln bestückt. Und zwei Wochen vor „Star Wars“ schiebt kein Verleih mehr irgendwelche Hochkaräter hinterher, vielmehr ist jahresendliches Großreinemachen angesagt. Auf dem Papier die größten Chancen können sich noch das mit Chris „Thor“ Hemsworth prominent besetzte Meeresabenteuer „Im Herzen der See“ und die Horrorkomödie „Krampus“ ausrechnen.

In den USA sind das Chefkochdrama „Im Rausch der Sterne“ und die Weihnachtskomödie „Alle Jahre wieder“ milde gefloppt, da sollte man auch bei uns die Erwartungen eher etwas runterschrauben. Und schließlich legt die Komödie „The Perfect Guy“ noch einen klassischen Alibi-Start hin.
Im Arthouse-Segment könnte „Wie auf Erden“, der Nachfolgefilm von „Wie im Himmel“ aus dem Jahr 2004, punkten. Doch die 1,4 Millionen Gesamtbesucher des über zehn Jahre alten Vorgängers werden für diesen Nachzügler aufgrund der seitdem veränderten Marktsituation in weiter Ferne liegen. Vielmehr wäre für diese Chor-Komödie schon ein Drittel der Kinogänger ein Erfolg, zumal die Konkurrenz wie immer zum Jahresende hin recht groß wird.

Im Herzen der See

Wenn der letzte Eintrag auf der Facebook-Seite zum Film auf den 4. November 2014 (!) datiert und zugleich als Startdatum noch der 19. März 2015 angegeben wird, wird offensichtlich, wie wichtig diese Moby Dick-Verfilmung dem Verleih ist. Aufgrund der langen Zeit, die der Film nun schon durch die Startlisten geistert, wurde der Trailer naheliegenderweise recht häufig im Netz angeschaut. Ob sich das jedoch in nennbaren Besucherzahlen abbilden lässt, darf bezweifelt werden, denn letztlich handelt es sich hier lediglich um einen etwas besseren Alibi-Start.

Krampus

Guckt man auf die Internet-Indikatoren, ist diese Horrorkomödie eindeutig der stärkste Film unter den Neustarts. Man hat sich in jedem Fall um eine ordentliche Social Media-Arbeit bemüht, die auch einiges an Buzz erzeugt hat. Solide Zahlen am Startwochenende und ein längeres Leben über die Festtage in der Spätschiene dürfen als gesetzt gelten.

Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.