Vier breite Neustarts treffen an diesem Wochenende auf einen bereits durch alle Genres gut gesättigten Markt, wobei das Fantasy-Abenteuer „Crimson Peak“ und die Komödie „American Ultra“ ein ähnlich junges Publikum im Visier haben. Auf etwas ältere, gerne auch Arthouse-affine Zuschauer hat es das Gangsterepos „Black Mass“ mit einem nicht zu erkennenden Johnny Depp in der Hauptrolle abgesehen, während sich „Hotel Transsilvanien 2“ ganz klassisch einem Familienpublikum zuwendet.
Trotz des andauernden Erfolges von „Alles steht Kopf“ in der dritten Woche geht mit „Hotel Transsilvanien 2“ ein weiterer Animationsfilm für ein Familienpublikum an den Start, der es gegen den Pixar-Hit schwer haben wird. Der erste Teil durchbrach immerhin die Gesamtbesuchermarke von einer Million. Aufgrund des stärkeren Abschneidens des Nachfolgers in den USA wird das Sequel bei uns aufgrund der ungünstigen Konkurrenzsituation nicht zwingend bessere, aber zumindest ähnliche Zahlen schreiben wie der erste Film.
Black Mass
Dass (ein zugegebenermaßen kaum zu erkennender) Johnny Depp hier die Hauptrolle spielt, wird nicht sonderlich stark promotet, was bei Depps letzten Flops wie „Transcendence“, „Mortdecai“ oder „Lone Ranger“ verständlich ist. Im Internet ist ein Interesse auf allen Kanälen durchaus vorhanden, wenngleich es im Vergleich zu den Neustarts der Vorwoche weniger stark ausgeprägt ist. So sind für dieses Mafiaepos als stärkstem Neustart Wochenendbesucherzahlen zwischen 150 und 200.000 Besucher zu erwarten.
American Ultra
Kifferfilme haben es in Deutschland erfahrungsgemäß nicht ganz einfach, dafür ist das Interesse im Netz zumindest am Trailer erstaunlich hoch, wozu auch die Besetzung mit Kristen Stewart in der Hauptrolle beitragen dürfte. Solch eine Actionkomödie passt thematisch derzeit zudem recht gut in einen eigentlich satten Markt. Nach den enttäuschenden US-Zahlen wird zwar auch bei uns kein Boxoffice-Feuerwerk abgebrannt werden, eher wird ein zwar kleines, aber treues Fan-Publikum den Weg in die Kinos finden und dafür sorgen, dass zumindest die Gesamtbesucherzahlen von etwas mehr als 50.000 des Kristen Stewart-Films „On the Road“ doch recht locker in Rauch aufgehen.
Crimson Peak
Guillermo del Toro ist bekannt für seine visuell einfallsreichen und ansprechenden Fantasy-Gruselfilme, zu denen auch seine aktuelle Regiearbeit zählt. Nach den eher enttäuschenden „Pacific Rim“ mit einer halben Million und „Pans Labyrinth“ mit knapp 300.000 Gesamtbesuchern in Deutschland sollte man auch von diesem Gruselstreifen keine Wunderdinge an den Kinokassen erwarten. Zumal der auf einigen Kanälen erschreckend schwache Internetbuzz darauf hindeutet, dass es sich hier wohl eher um Fanboy- und Genre-Ware handelt als um ein massenaffines Produkt.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.