Wie am aktuellen Wochenende, so tritt auch eine Woche später ein kopienstarker Jungs- gegen einen ebensolchen Mädels-Neustart an. Mit „Pixels“ will Adam Sandler ein in erster Linie älteres und männliches Publikum ansprechen, während die John Green-Verfilmung „Margos Spuren“ es auf den jungen, weiblichen Teil des potenziellen Kinopublikums abgesehen hat. Bleibt die Frage: Wird an diesem Wochenende der Frauenfilm erneut die Nase vorn haben?
Nach den „Minions“ wagt sich mit „Ooops! Die Arche ist weg…“ ein weiterer Animationsfilm in die hiesigen Kinos. Doch der wendet sich eher an ein jüngeres Publikum, wird es mit seiner leicht religiös angehauchten Thematik und den immer noch starken „Minions“ aber nicht ganz leicht haben.
Ähnliches gilt für „The Vatican Tapes“: Zwei Wochen nach dem erstklassigen Start und dem guten Stehvermögen von „Unknown User“ wird wieder Nachschub für die Horror-Nische geliefert, die Zahlen des Facebook-Schockers werden aber bei weitem nicht erreicht werden.
Bei der Komödie „Es ist kompliziert…!“ riecht es verdammt nach einem gegen „Margos Spuren“ schlecht platzierten Start, der auch eher aus Alibi-Gründen erfolgt sein wird. Ähnliches trifft auf „Gefühlt Mitte Zwanzig“ zu, der jedoch im Arthouse-Bereich über ein wenig Crossover-Potenzial verfügt und mit seiner Besetzung sowie Noah Baumbach als Regisseur punkten kann. Sollte er ähnliche Zahlen wie „Frances Ha“ mit ca. 100.000 Gesamtbesuchern schreiben, darf dies bereits als Erfolg gewertet werden vor dem Hintergrund, dass es die ebenfalls mit Ben Stiller besetzte Baumbach-Komödie „Greenberg“ nur auf insgesamt ca. 20.000 Besucher gebracht hat. Ebenfalls in den Arthäusern unterwegs ist „Slow West“, der als Western ähnlich wie zuletzt „The Salvation“ mit ca. 25.000 oder „The Homesman“ mit ca. 80.000 Gesamtbesuchern keine große Rolle spielen wird.
Pixels
Eher für den amerikanischen Markt wurde diese Action-Komödie mit Adam Sandler, Kevin James und „Game of Thrones“-Star Peter Dinklage produziert. Sandler und James zählen mittlerweile nicht mehr zu den großen Kinokassenmagneten, wie zuletzt bei Sandler „Urlaubsreif“ mit ca. 270.000 sowie bei James „Der Kaufhaus Cop 2“ mit knapp 800.000 Besuchern insgesamt gezeigt haben. Im Internet wird der Trailer zwar relativ gerne angesehen, in den anderen Bereichen ist das Interesse im Vergleich jedoch nicht so stark ausgeprägt, was nicht darauf hindeutet, dass sich mehr als eine Million Gesamtbesucher für dieses Abenteuer erwachsener Gamer-Nerds werden begeistern können. Zumal eine Woche später mit dem neuen „Mission: Impossible“-Film bereits ernsthafte Konkurrenz ins Haus steht.
Margos Spuren
Mit der erneuten Verfilmung eines John Green-Bestsellers soll gut ein Jahr später der Erfolg von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ wiederholt werden. Im Internet, wo sich die Zielgruppe des Autors bevorzugt herumtreibt, ist das Interesse an der Teenieromanze definitiv vorhanden und wird über die Fans der „Schicksals“-Schmonzette aus dem vergangenen Jahr geschickt befeuert. So sind nicht zuletzt über eine längere Laufzeit ähnliche Gesamtbesucherzahlen von über einer Million wie bei der letztjährigen Romanverfilmung dieses Nicholas Sparks für die Jugend zu erwarten.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.