Lücken Teil 2

Insgesamt war es eine interessante Erfahrung, sich einmal mit seinem Nicht-Wissen auseinander zu setzen, auch wenn ich, wie gestern bereits erwähnt, die Top 250 von IMDb nicht für ideal halte. Ich bin daher noch einen Schritt weitergegangen und habe mir andere Listen angeschaut, und hier sind meine Lücken um einiges größer …

Sight & Sound, die Zeitschrift des British Film Institute, veröffentlicht seit Jahrzehnten regelmäßig Bestenlisten auf der Grundlage der Einschätzungen von Filmkritikern. Ein halbes Jahrhundert lang galt hier übrigens Citizen Kane (bei IMDbs Top 250 auf Platz 67) als bester Film aller Zeiten, nun wurde er vor einigen Jahren von Vertigo (Platz 68) abgelöst. Manchmal braucht es eben etwas Zeit, Qualität neu zu entdecken …

Meine Lücken in den Top 10:

  • Die Reise nach Tokio (1953)
  • Die Spielregel (1939)
  • Sonnenaufgang (1927)
  • Der Mann mit der Kamera (1929)
  • Die Passion der Jungfrau von Orléans (1928)

Bei Der schwarze Falke bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich ihn als Kind mal gesehen habe, damals liefen die John Wayne-Western ja recht häufig im Fernsehen.

In der Liste, die von der Zeitschrift Cahier du Cinema herausgegeben wurde, sehen meine Lücken etwas besser aus, von den Top Ten fehlen mir z. B. nur zwei Filme:

  • Die Spielregel
  • L’Atalante (1939)
  • Gier nach Geld (1929)
  • Die Reise nach Tokio
  • Die Verachtung (1963)

Auf Wikipedia finden sich im Beitrag über das American Film Institute nicht nur eine Liste mit den besten amerikanischen Filmen (stand: 2007), sondern auch noch Rankings mit den besten Komödien, Thrillern und anderen Kategorien. Ein Blick auf die Liste beruhigt das schlechte Film-Gewissen, denn hier gibt es weniger „Bildungslücken“:

  • Der General
  • Die Faust im Nacken
  • Früchte des Zorns
  • Der Stadtneurotiker
  • Die besten Jahre unseres Lebens

Die Beschäftigung mit dem Thema ist auf jeden Fall ein Anreiz, sich mal wieder mit alten Filmen auseinanderzusetzen und das eine oder andere Schmankerl neu zu entdecken. Die Verurteilten taucht in den Aufzählungen der beiden Zeitschriften übrigens gar nicht unter den besten Filmen auf und beim American Film Institute auch nur auf Platz 72. Soviel zu IMDb…

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Pi Jays Corner von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.