Marvel läutet mit „Ant-Man“ eine neue Runde im Superheldenuniversum ein, während mit „Magic Mike XXL“ das Sequel des Überraschungserfolges von vor drei Jahren in die Kinos kommt. Und dann wäre da noch der schräge Zombie-Horror-Schulquatsch „Kartoffelsalat“, produziert von und für die Generation YouTube.
Klassische Kinounterhaltung bietet die Romanverfilmung „Becks letzter Sommer“ mit Christian Ulmen in der Hauptrolle. Dass Ulmens Gesicht auf einem Filmplakat nicht unbedingt für volle Kinosäle sorgt, konnte man in „Jonas“, „Wer’s glaubt wird selig“ oder zuletzt in „Alles ist Liebe“ beobachten. Alles über 150.000 Gesamtbesucher darf deshalb bei diesem zielgruppenmäßig schwer zu fokussierenden Roadmovie schon als Erfolg gewertet werden.
Ant-Man
Der kleine Superheld wird es schwer haben in den Kinos, obwohl er das Marvel-Qualitätssiegel trägt. Anscheinend gilt auch im Netz: Kleiner Mann – geringes Interesse. Dank der sonntäglichen Previews und der zu erwartenden guten Mundpropaganda wird sich diese Comicverfilmung einigermaßen stabil in den Kinos halten und noch einiges an Besuchern in den Wochen nach Start einsammeln. An Zahlen wie die „Guardians of the Galaxy“ im vergangenen Sommer oder erst recht die „Avengers“ in diesem Frühjahr wird der schrumpffähige Superheld trotzdem nicht herankommen.
Magic Mike XXL
In den USA bereits im Vergleich zum Vorgänger unter Erwartungen gelaufen und mit miserablen Kritiken versehen, macht der Blick ins Internet für Deutschland etwas mehr Mut. Ein Interesse ist definitiv vorhanden, wenngleich die diversen Social Media-Indikatoren nicht gerade im Blockbuster-Bereich liegen. Für die 400.000 Gesamtbesucher des ersten Films wird es aufgrund der zu erwartenden miserablen Mundpropaganda trotzdem eng werden.
Kartoffelsalat
Hier muss sich zeigen, ob die deutschen Internet-Stars die Potenz haben, ihre Anhänger zu animieren, dem Computerbildschirm den Rücken zu kehren, um mit fremden Menschen im Kino einen Film zu sehen, der zwar keine klassische Überlänge hat, aber mit 81 Minuten dann doch bedeutend länger ist als das meiste, was es auf YouTube gibt. Wie zu erwarten sind die Bewegtbildabrufzahlen auf YouTube enorm, doch im restlichen Social Media-Bereich performt diese deutsche Komödie nur solide bis enttäuschend. Dieser Unterschied in der Wahrnehmung zeigt sehr deutlich, dass es dieser Schulklamauk schwer haben, Menschen in die Kinos zu locken, die nicht zu den Fans der beteiligten YouTube-Stars gehören. Und da sich von denen trotz Sommerferien erfahrungsgemäß auch nicht alle für einen Kinobesuch motivieren lassen, sind auch die allgemeinen Erfolgsaussichten nicht allzu rosig.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.