Wie ich gestern schon sagte, mir gehen die Apokalypsen aus. Und um an dieser Stelle eine Frage aus dem Forum zu beantworten: Nein, ich habe mir nicht alle Filme hintereinander angesehen. Dafür fehlt mir schon allein die Zeit. Und zu viel Tod und Zerstörung auf einmal ist ja auch nicht besonders gut für die geistige Gesundheit…
Deshalb folgt an dieser Stelle die Kritik zu einem Film, den ich kürzlich gesehen habe:
Die Unfassbaren – Now You See Me
Vier Zauberkünstler (Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Woody Harrelson und Dave Franco) erhalten ein unerwartetes Angebot, durch das sie innerhalb eines Jahres zu einem Top-Act in Las Vegas aufsteigen. Im Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Show, die von dem Multi-Millionär Arthur Tressler (Michael Caine) finanziert wird, steht ein ebenso spektakulärer wie rätselhafter Bankraub – in Paris. FBI-Agent Dylan Rhodes (Mark Ruffalo) heftet sich an ihre Fersen, unterstützt von einem Mann, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Tricks der großen Bühnenmagier zu lüften: Thaddeus Bradley (Morgan Freeman).
Wie hat er das bloß gemacht? Diese Frage hat sich vermutlich schon jeder einmal gestellt, der den Auftritt eines Magiers auf der Bühne oder auch im Fernsehen verfolgt hat. Leider lässt sich diese Spannung nicht eins zu eins auf die große Leinwand übertragen, da der Zuschauer es hier gewohnt ist, dass man ihn mit allerlei Tricks und Täuschungen an der Nase herumführt. Im Film ist alles möglich, weshalb das Unmögliche leichter akzeptiert wird.
Zum Glück haben die Macher das erkannt und erzählen ein Heist-Movie, das ebenso die Frage nach dem Wie stellt, im Gegensatz zu einer Zaubershow aber wenigstens eine Auflösung bietet. Leider ist diese nicht so raffiniert, wie man das eingangs erwartet hätte. Das Wie mag kompliziert sein (und strapaziert stellenweise gehörig die Glaubwürdigkeit), das Wer hingegen überrascht keine Sekunde.
Das größte Problem des Films ist leider, dass er zu Beginn vier starke, sympathische Figuren einführt, denen man gerne folgt und über die man mehr erfahren möchte, um sie dann völlig aus den Augen zu verlieren und sich stattdessen auf ihre Verfolger zu konzentrieren. Das ist ein bisschen so, als würde man lesen, wie Harry Potter nach Hogwarts kommt, um dann nur noch von Voldemorts Jagd auf ihn zu hören…
Die Geschichte ist spannend und wendungsreich erzählt, viele Erklärungen sind jedoch eher bemüht und wenig glaubwürdig. Insgesamt eine ganz ordentliche Show, aber zu viel fauler Zauber.
Note: 4+