Ein Tag in Jasper

SAM_8549a_smallNachdem wir uns auf dem Weg nach Jasper so verausgabt hatten, wollten wir es etwas ruhiger angehen lassen und fuhren am Morgen gemütlich mit dem Wagen zum Maligne Lake hinaus. Dieser war weitgehend noch gefroren, was uns jedoch nicht daran hinderte, ein wenig an seinem Ufer spazieren zu gehen.IMG_3382a_small

Nein, das war eine kleine Untertreibung: Tatsächlich haben wir uns durchs Unterholz geschlagen und durch Schneewehen gekämpft, sind über vereiste Stellen geschlittert und über umgestürzte Baumstämme geklettert. Die Aussicht auf der anderen Seite einer Landzunge war sehr hübsch, der Marsch dorthin aber doch etwas mühsam. Bis zum berühmten Spirit Island war es jedoch zu weit.

SAM_8467a_smallAuf dem Rückweg hielten wir noch am Medicine Lake, der es wie viele Touristen hält: Er ist nur im Sommer da. Gespeist vom Schmelzwasser der umliegenden Gletscher schwillt er im Sommer an, um danach langsam im Untergrund zu versickern, wo es das komplexeste Höhlensystem der Welt gibt. Irgendwo tritt er dann als Fluss wieder zutage. Am Ufer des Sees – oder da, wo normalerweise sein Ufer wäre – lagen einige Bergziegen und ließen es sich wohlsein.

SAM_8598a_smallUnser nächster Stopp war der Maligne Canyon, eine wenige Meter breite, aber einundfünfzig Meter tiefe Schlucht, in die sich der gleichnamige Fluss stürzt. Ziemlich theatralisch, aber schön, dieser Wasserfall. Eine kurze Wanderung führte von einer Kaskade zur nächsten, die allesamt von Brücken überspannt werden, damit man sie leichter bewundern kann. Auf dem Rückweg von der vierten Brücke – die schon weniger spektakulär ausfiel als ihre Vorgängerinnen – tröpfelte es plötzlich auch von oben: Es gab einen kurzen Schauer.

Der Regen war zum Glück nur von sehr kurzer Dauer, und danach kam wieder die Sonne heraus. Bis zum Abend blieb noch etwas Zeit, um zum Patricia Lake und dem nicht minder hübschen Pyramid Lake hinauszufahren.SAM_8627a_small

Damit endete unsere Zeit in Jasper. Fürs Erste haben wir auch genug Seen und Berge gesehen …

 

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Mark G. & Pi Jay in La-La-Land 2015 und verschlagwortet mit , , , , von Pi Jay. Permanenter Link zum Eintrag.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.