Am Wochenende nach den „Avengers“ geht es naheliegenderweise etwas beschaulicher zu an der Front der Kinoneustarts. In „The Gunman“ bewegt sich Sean Penn auf den Spuren von Liam Neeson oder Kevin Costner und gibt den gealterten Actionheld. Als Gegenprogramm – nicht zuletzt zu den „Avengers“ – startet mit „Kein Ort ohne dich“ eine weitere Nicholas Sparks-Verfilmung für eine in erster Linie weibliche Zielgruppe.
Eine Woche nach den „Avengers“ stellt Disney die Betreiber von Kleinstadtkinos mit dem Start von „Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest“ erneut auf die Probe. Und diesmal wird vielen das Nichtspielen wohl leichter fallen als bei der Superhelden-Formation. Obwohl vom Starttermin her günstig gewählt, wird es das Animationsabenteuer nicht zuletzt deshalb schwer haben, die mehr als 800.000 Gesamtbesucher des letzten „Tinkerbell“-Trickfilms zu knacken.
Im Arthouse-Bereich versucht „Die Gärtnerin von Versailles“ ihr Glück, die immerhin Kate Winslet in der Hauptrolle aufzubieten hat. Ansonsten ist diese Kostümkomödie trotz bescheidener Premiere in Berlin und BILD-Besuch von Regisseur und Darsteller Alan Rickman zu wenig präsent, was sich in den Besucherzahlen niederschlagen wird. Ähnliches gilt für „The Voices“, der mit Ryan Reynolds und Gemma Arterton zwar ebenfalls über zwei attraktive Namen verfügt, aber eher nach Direct-to-DVD-Ware aussieht als nach großem Kino.
Kein Ort ohne dich
Nicholas Sparks, die zehnte! Ebenso schnell, wie Mr. Sparks seine Roman-Romanzen verfasst, landen sie auf der Leinwand. Es ist noch nicht einmal fünf Monate her, da performte mit „The Best of Me“ die letzte Verfilmung des Autors weit unter Erwartungen. Darf man den Internet-Indikatoren glauben, wird diesmal das Gegenteil der Fall sein. Es ist ein anderer Verleih involviert, der Starttermin ist gut gewählt – die halbe Gesamtbesuchermillion dürfte also locker gebongt sein.
The Gunman
Den letzten beißen die Hunde. Mittlerweile wurde eine ganze Reihe männlicher Altstars als Actionhelden wieder belebt und das mit abnehmenden Erfolg, wie gerade erst Liam Neeson in „Run All Night“ gezeigt hat. Nun ist Sean Penn an der Reihe, kommt aber ein bisschen zu spät. Die Umsätze in den USA waren schon bescheiden und auch im Internet wird der Actionthriller nicht gerade häufig nachgefragt. Ja nach Wetterlage sind solide bis maue Umsätze am Startwochenende zu erwarten und danach ein schnelles Verschwinden des Films in den weiteren Verwertungsstufen.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.