Mark G’s CinemaCon 2015 Teil I

1998 war ich das erste Mal auf dem größten und wichtigsten Treff der Kinobranche, der damals noch ShoWest hieß. 17 Jahre später ist die CinemaCon 2015 nun schon meine fünfte Messe in Sin City, da sie gut in unsere diesjährige Reiseroute passt…

Und zumindest den ersten 1 1/2 Tagen nach zu urteilen hat sich der Abstecher in die Wüste Nevadas gelohnt. Natürlich gab es wieder ein prall gefülltes Goodiebag (hauptsächlich gefüllt mit sehr vielen ungesunden Thekenprodukten) und eine reibungslose Anmeldung. Wie schon in den Jahren zuvor interessieren wir uns nur für das reguläre Programm (Montags gibt es vom Morgen bis zum Nachmittag noch Tagesordnungspunkte für die internationalen Gäste – dieses Jahr immerhin etwa 900 Teilnehmer), das mit dem Screening von Pitch Perfect 2 begann.

Elizabeth Banks, die auch schon im Vorgänger eine köstliche Nebenrolle innehatte, inszenierte diesmal selbst, und das Resultat kann sich (wieder) sehen lassen. Ich denke, in Deutschland könnten die überraschend starken 1,1 Mio. Besucher des Vorgängers wieder erreicht werden, während ich in den USA eine deutliche Steigerung auf ein neunstelliges Ergebnis sehe.

Danach ging es zur Party in den mondänen Omnia Club.

Am Dienstag eröffnete Arnold Schwarzenegger die Tradeshow mit einem Big Bang – zuerst im Terminator-Kostüm und nach den zwölfminütigen Ausschnitten aus Terminator – Genisys im traditionellen Anzug. Je mehr man vom Film sieht, umso hoffnungsvoller ist man, dass da gute Blockbuster-Unterhaltung auf einen zukommt…

Eine Überraschung war die neue Zusammenarbeit von Will Ferrell und Mark Wahlberg. Daddy’s Home ist eine Komödie um einen Konkurrenzkampf zwischen Vater und Stiefvater, der trotz Ferrell sogar in Europa funktionieren könnte.

Und zu guter Letzt präsentierte Tom Cruise höchstpersönlich (an seiner Seite Simon Pegg und Rebecca Ferguson) zwei Actionsequenzen aus Mission Impossible – Rogue Nation, die wieder vom Feinsten sind. Zudem gab es ein Video vom Rollbahndreh, das beweist, dass Tom Cruise tatsächlich am startenden Flugzeug hing – allein dieser Stunt dürfte für viel Medienwirbel sorgen… Cruise berichtete, dass für diese Szene extra ein Augenschutz kreiert werden musste, damit die Augen dem starken Wind standhalten konnten, und die Startbahn gereinigt werden musste, damit kein Teilchen gefährlich werden konnte – und trotzdem hat bei einem der 8 Takes (!) ein Splitter ihn schmerzhaft in die Rippen getroffen.

Zwischen den beiden Veranstaltungen hatte ich mein allererstes Business-Meeting in Las Vegas – mal sehen, was sich daraus ergeben wird…

Unser 7minütiger Gang vom Hotelzimmer zum Colosseum (wo die meisten Veranstaltungen stattfinden) führt uns über einen kaum benutzten Schleichweg, und sofort viel mir auf, dass Dwayne „The Rock“ Johnson fünf Meter neben uns sich für ein Interview vorbereitete, doch bevor ich ein Foto machen konnte, hielten mich schon die Sicherheitsleute davon ab. Später, als The Rock auf der Bühne stand, konnte ich übrigens nicht den Blick von seinen riesigen Schuhen wenden (Pi Jay bezeichnete sie als Kindersärge).

Warner Bros. liebt es, nach Las Vegas immer eine Unmenge an Stars zu schicken, und da macht dieses Jahr keine Ausnahme – neben Dwayne Johnson (San Andreas) waren dies auch noch Reese Witherspoon & Sofia Vergara (Miss Bodyguard), Charlize Theron, Nicholas Hoult & Tom Hardy (Mad Max – Fury Road), das fast komplette Entourage– und Magic Mike XXL-Team (natürlich inkl. Channing Tatum), Christina Appelgate & Ed Helms (Vacation), Armie Hammer & Henry Cavill (Codename U.N.C.L.E.) sowie Sylvester Stallone (Creed). Das sind bei weitem nicht alle Namen, die auf der Bühne vertreten waren, zudem saßen noch viele Regisseure im Publikum.

Es gab von fast allen Filmen (komplette Liste bei Pi Jay) neue Trailer und neue Ausschnitte zu sehen. Den hörbar größten Applaus gab es bei Mad Max – Fury Road und Vacation, dem fünften Teil der beliebten Komödienreihe, die diesmal auch in Europa funktionieren könnte.

Zudem fiel insbesondere Johnny Depp in Black Mass auf, seiner ersten Rolle seit einer langen Zeit, in der er sich wieder als ernst zunehmender Schauspieler versucht – eine Oscar-Nominierung könnte da durchaus drin sein.

Den Abschluss des Tages bildete ein Screening von Spy – Susan Cooper Undercover mit anschließender Party. Regisseur Paul Feig präsentierte seine Komödie, die tatsächlich eine unglaublich hohe Gagdichte vorweisen kann und sicherlich ein Blockbuster in den USA werden und in Deutschland ein siebenstelliges Ergebnis einfahren wird.