Am Montag begann die CinemaCon 2015 in Las Vegas. Zur Anmeldung gab es ein Goodie-Bag mit rund zwanzig verschiedenen Sorten Süßkram, Nachos und sogar einer Pretzel, damit man eine Menge zu knabbern hat, dazu den üblichen Krimskrams wie Kugelschreiber, Becher und Becherhalter, eine 3D-Brille im Stil der Minion-Brillen, einen USB-Stick (wie praktisch, nachdem meiner von den Hunden im Garten vergraben wurde) und vieles mehr.
Nach der offiziellen Begrüßung stimmte uns Universal mit der Präsentation von Pitch Perfect 2 auf den Rest der Woche ein. Elizabeth Banks, die nicht nur mitspielt, sondern auch Regie führt, versprach eine Menge Spaß – und hielt Wort. Qualitativ kann die Fortsetzung mit dem ersten Teil durchaus mithalten, sie ist flott inszeniert, besitzt einige köstliche Szenen und jede Menge Witz. Wer den ersten Film mochte, wird auch diesen lieben. Eine ausführlichere Kritik folgt später.
Nach dem Film lud uns Dolby noch zu einer Party im riesigen Nachtclub Omnia im Caesar’s Palace ein. Es gab einige Snacks, jede Menge zu trinken und einen DJ sowie zwei Acapella-Gruppen, die das musikalische Programm gestaltet haben. Pünktlich um dreiundzwanzig Uhr war dann Schluss – im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen haben die amerikanischen Kinobetreiber Spaß streng nach Zeitplan …
Das Frühstück am Dienstagmorgen ließen wir ausfallen, um uns erst um halb zehn zur Präsentation der Paramount einzufinden. Arnold Schwarzenegger persönlich eröffnete die Tradeshow und wirkte ausgesprochen gut gelaunt. Er versprach tolle Umsätze wie bei jedem seiner drei Terminator-Filme („und die sind schließlich die einzigen, die zählen“), und die gezeigten zwölf Minuten wecken die schönsten Hoffnungen.
Sehr viel mehr wurde leider nicht gezeigt. Zu Star Trek 3 gab es ein kurzes Grußwort von J.J. Abrams und Regisseur Justin Lin, ein weiteres von Ben Stiller zu Zoolander 2 folgte sowie ein Clip von seinem Auftritt auf der Fashion Week in Paris mit Owen Wilson. Zu Monster Trucks gab es einen sehr kurzen Clip, der ein Animationsabenteuer à la Cars erwarten lässt, außerdem wurden ca. fünf Minuten aus Daddy’s Home gezeigt. Will Ferrell spielt darin den Stiefvater zweier Kinder, der gegen ihren biologischen Vater (Mark Wahlberg) konkurrieren muss und ständig den Kürzeren zieht.
Ein besonderes Schmankerl bildete den Abschluss der Veranstaltung: Tom Cruise, begleitet von Simon Pegg und Rebecca Ferguson stellt Mission Impossible: Rogue Nation vor und plauderte über die Dreharbeiten und seine Stunt-Szenen. Gezeigt wurden zwei fünfminütige Ausschnitte vom Anfang bzw. eine wilde Verfolgungsjagd in Marokko sowie ein Zusammenschnitt, der Bildmaterial des Trailers enthielt. Über die Geschichte lässt sich nichts sagen, aber die Action sah großartig aus.
Als Goodie gab es wahlweise ein Terminator– oder MI-T-Shirt.
In der Mittagspause unternahmen wir einen Spaziergang durch die „Messehallen“, wo Kinoausstatter und –zulieferer ihre Stände aufgebaut haben und die neuesten technischen Geräte, Kinosessel und Konsessionswaren präsentieren. Natürlich durfte auch probiert werden, vieles davon schmeckte jedoch wahnsinnig künstlich. Glücklicherweise wurden auch Sandwiches, Wraps und leckere Cookies angeboten, so dass man frisch gestärkt in die nächste Tradeshow gehen kann.
Nach einer längeren Pause ging es am Nachmittag mit der Präsentation von Warner Bros. weiter. Wie immer begann alles mit längeren Begrüßungsreden und einem Show Reel, das die größten Erfolge aus Vergangenheit und – hoffentlich – naher Zukunft vereinte. Danach präsentierte Mario Lopez eine Reihe von Clips und eine Riege hochkarätiger Gäste. Die meisten Schauspieler gaben sich richtige Mühe, ihren Auftritt mit ein paar Witzen aufzulockern, einige (nein, keine Namen) sagten nur brav ein paar (offensichtlich von anderen für sie geschriebene) Zeilen auf.
Den Anfang machten Reese Witherspoon und Sofia Vergara, die sehr charmant den Trailer zu Hot Pursuit vorstellten. Zwei hinreißend komische Frauen.
Mad Max: Fury Road wurde repräsentiert von Charlize Theron, Nicholas Hoult und Tom Hardy, der mit seinem Vollbart kaum zu erkennen war. Zum Trailer gab es ein paar einzelne, kurze Clips. Sicherlich das Action Highlight des Sommers.
Oder vielleicht auch dieser Film: San Andreas. Der neue Trailer sieht noch besser, noch spektakulärer aus. 2012 – Das Ende der Welt im Sommer. Ein wahnsinnig gut aufgelegter Dwayne Johnson und Carla Gugino plauderten ein bisschen auf der Bühne.
Entourage: Regisseur Doug Ellin und seine vier Hauptdarsteller (Adrian Grenier, Kevin Connolly, Jerry Ferrara und Kevin Dillon) stellten den Trailer vor; der Film zur HBO-Serie.
Max: die Geschichte eines traumatisierten Schäferhundes und eines Jungen.
The Gallows: atmosphärischer Horrorfilm-Teaser.
We Are Your Friends: Zac Efron als DJ.
Magic Mike XXL: Fünf der Stripper, darunter natürlich Channing Tatum, Matt Bomer und Joe Manganiello, stellten ihren Trailer vor.
Vacation: 32 Jahre nach Die schrillen Vier auf Achse, unternimmt Chevy Chases Filmsohn mit seiner Familie denselben Trip und erlebt ebenfalls groteske Abenteuer. Der Trailer wurde sehr launig von Christina Appelgate und Ed Helms präsentiert und kam sehr gut an (ganz besonders der Auftritt von Chris Hemsworth)
The Man from U.N.C.L.E.: der neue Film von Guy Ritchie wurde von Armie Hammer und Henry Cavill vorgestellt (die sich in meinen Augen zum Verwechseln ähnlich sehen).
Black Mass: Regisseur Scott Cooper erzählte ein wenig über die historischen Hintergründe dieses Mafia-Dramas mit einem erschreckend guten Johnny Depp in der Hauptrolle. Der Trailer sah aus, als hätte ihn Scorsese vor zwanzig Jahren gedreht – toll.
The Intern: Robert De Niro als Praktikant von Anne Hathaway in der neuen Wohlfühl-Komödie von Nancy Meyers.
Creed: Sylvester Stallone erklärte, dass dies nicht Rocky VII ist. Co-Star Michael B. Jordan und Regisseur Ryan Coogler gaben ihm Recht. Dem Trailer nach zu urteilen, könnte er es aber sein.
Im Herzen der See: in dem längeren Trailer gab es mehr beeindruckende Bilder zu sehen.
Point Break: auch hier wurde eine komplette und atemberaubende Szene in den Trailer integriert. Actiongeladenes Remake von Gefährliche Brandung. Regisseur Ericson Core sowie seine Stars Luke Bracey und Teresa Palmer waren anwesend.
Batman v Superman: Dawn of Justice bildete den Abschluss dieses Events.
Nach einer weiteren, längeren Pause ging es am Abend wieder mit einem Film weiter: Spy mit Melissa McCarthy wurde von Regisseur Paul Feig vorgestellt, der betonte, dass es sich hierbei keinesfalls um eine Parodie auf Spionagefilme handeln würde. Nun, dem ist nicht so. Es ist eine Parodie, zumindest stellenweise, und sie ist recht gelungen. Eine hohe Gagdichte, eine gut aufgelegte Hauptdarstellerin und einige aberwitzige Regieeinfälle sorgen für gute Unterhaltung. Die Kritik folgt ebenfalls später.
Im Anschluss lud uns die Fox zu einer Party ein, bei der Paul Feig den Conférencier gab und die jeweiligen Sänger ansagte. Die Dynamik und Energie der Rockbands waren jedoch für die meisten Gäste und uns zu viel, so dass wir nach einer Stunde wieder gingen.