Die letzten zwei Tage verliefen relativ ereignislos. Kaum zu glauben, aber wir sind nun bereits seit drei Wochen in La-La-Land, gefühlt allerdings erst seit einer. Am Donnerstag waren wir in einer Mall in Anaheim, weil es nur dort ein ganz bestimmtes Geschäft gibt, in dem ich mich umschauen wollte. Eigentlich hätte man das mit einem Besuch in Disneyland verbinden können, wenn Mickey nicht so unverschämt viele Mäuse dafür verlangen würde. Die Universal Studios sind dabei jedoch keinen Deut besser oder billiger, allerdings erhält man beim Kauf eines Tickets das ganze Jahr über freien Eintritt – fragt sich nur, ob sie damit viele Touristen locken können.
Mittags waren wir bei Johnny Rocket’s, um einen Burger zu essen und einen Milchshake zu trinken. Wenn es nach mir ginge, würde mir auch der Shake reichen. Inzwischen habe ich alle Burger auf der Karte durchprobiert, aber keinen klaren Favoriten gefunden. Diesmal versuchte ich es mit dem Veggie-Burger, der nicht schlecht geschmeckt hat, stellenweise aber zu trocken war. Dazu haben wir Bacon-Fries probiert, was zusammen mit meiner vegetarischen Bestellung für Verwunderung gesorgt hat. Die Pommes ertranken zusätzlich noch in einer Käsesauce und hatten vermutlich zehntausend Kalorien. Da lacht sogar der Ketchup …
Inzwischen geht es mit der US-amerikanischen Wirtschaft ja wieder bergauf, was man vor allem daran merkt, dass die Preise steigen. Um dies in den Restaurants zu vermeiden, haben sich viele Ketten entschlossen, stattdessen die Portionen zu verkleinern. Bei Johnny Rocket’s war es nicht viel anders als in der California Pizza Kitchen, Chipotle oder bei Islands – andererseits sind die Portionen für europäische Verhältnisse immer noch groß genug.
Freitag war ebenfalls zur Hälfte ein Arbeitstag. Am Nachmittag unternahmen wir jedoch einen Ausflug an den Strand und gingen eine Stunde lang im Sand spazieren. Anschließend hatte jeder von uns ein halbes Dutzend Teerflecken an den Fußsohlen. Am besten hilft in diesem Fall Mayonnaise.
Diesmal oblag es an mir, das Abendessen zuzubereiten, und weil Freitag war, machte ich einen Thunfischauflauf. Leider war es unmöglich, Blätterteig zu bekommen, aber immerhin gibt es in den Supermärkten Teig für Croissants, der ebenfalls dafür geeignet ist, jedoch ein wenig süß schmeckt. Auf der Dose wurde er als „chicken of the sea“ angepriesen, ein Vergleich, der sich mir nicht einmal nach längerem Nachdenken erschlossen hat. Andererseits war ich auch viel zu beschäftigt damit, die Dose überhaupt aufzubekommen, denn dieser High-Tech-Öffner ist nur mit einem Abschluss in Ingenieurswissenschaften zu bedienen. Wenn man den Bogen jedoch raus hat, ist es tatsächlich der beste Dosenöffner, den ich je benutzt habe.
Zum Nachtisch habe ich einen Zitronenkuchen gebacken, denn unsere Freunde lieben es, zum Kaffee etwas Süßes zu essen. Meistens kaufen sie einen Kuchen, aber bei einem Blick auf die Liste der Zusatzstoffe, wird einem schon ganz schlecht.