Nach dem actionlastigen Osterrekordwochenende kommen nun die Komödien hinterher gekleckert: Für Jung und Alt gleichermaßen gibt Kevein James in der „Der Kaufhaus Cop 2“ noch einmal den gutmütigen Sicherheitsbeamten, der über sich hinauswächst, während es die deutsche Komödie „Halbe Brüder“ eher auf jugendliche und vor allem männliche Kinogänger abgesehen hat.
„Shaun das Schaf“ ist derzeit das Maß aller Dinge im Familienfilmsegment. Ob „Home“, „Gespensterjäger“ oder erst recht „Mara und der Feuerbringer“: Alle mussten sich dem Knetknäuel geschlagen geben. In diese Reihe wird sich aufgrund des unglücklich gewählten Starttermins auch der deutsche Kinderfilm „Winnetous Sohn“ eingliedern. Ähnliches gilt in diesem hoch kompetitiven Umfeld für „Die Coopers – Schlimmer geht’s immer“, der nicht viel mehr als einen Alibi-Start hinlegen wird und zudem dieselbe Zielgruppe wie „Der Kaufhaus Cop 2“ anspricht. Eine ähnlich kurze Verweildauer in den Kinos werden die US-Komödien „Cake“ und „The F-Word“ trotz Jennifer Aniston respektive Daniel Radcliffe in den Hauptrollen haben. „Warte, bis es dunkel wird“ bedient hingegen geschickt die Horror-Nische, die frisches Blut gut gebrauchen kann. Und in den Arthäusern wird „Elser“ problemlos sein eher anspruchsvolles Publikum finden.
Der Kaufhaus Cop 2
Vor mittlerweile sechs Jahren haben sich immerhin über 1,5 Millionen Kinobesucher die Abenteuer des ambitionierten Sicherheitsbeamten gegeben. Doch seitdem ist viel Zeit vergangen und Kevin James hat an Strahlkraft eingebüßt. Nun wurde der Plot so ähnlich noch einmal in einem Las Vegas-Casino aufgekocht. Das Internet-Interesse hält sich in allen Bereichen in Grenzen. Wenn nicht das Publikum von Teil eins motiviert werden kann, auch für das Sequel eine Kinokarte zu lösen, wird es sehr schwer, die Besucherzahlen des Vorgängers zu erreichen.
Halbe Brüder
Bedient ein ähnliches Publikum wie zuletzt „3 Türken und ein Baby“ oder „300 Worte Deutsch“. Die Publikumsresonanz auf diese Culture-Clash-Komödien war nicht zuletzt aufgrund der überwiegend unbekannten Besetzung nicht sonderlich ausgeprägt. Da hat dieser Roadmovie dank Rapper Sido in der Hauptrolle in jedem Fall schon einmal mehr Prominenz zu bieten. Dessen letzter Film „Blutsbrüdaz“ knackte immerhin die halbe Million an Gesamtbesuchern. Die Nachfrage im Netz nach dem Trailer ist sehr ordentlich und auch in den sozialen Netzwerken ist der Film für eine deutsche Produktion erstaunlich beliebt. Besucherzahlen, die sich im Bereich von „Blutzbrüdaz“ bewegen, dürften entsprechend auch hier zu erwarten sein.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.