Sehr viel gibt es über den gestrigen Tag leider nicht zu berichten. Da Mark G. arbeiten musste, konnten wir leider nichts unternehmen, und ich habe die Gelegenheit genutzt, mich faul in den Garten zu legen und zu lesen. Am Vormittag habe ich einen kleinen Spaziergang um den Block unternommen und wieder einmal festgestellt, dass die Amerikaner keinen Meter zu Fuß gehen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Die einzigen, die mir entgegenkamen, waren Rentner, die vermutlich aus Altersgründen ihren Führerschein bereits abgegeben hatten.
Auf der anderen Seite sind sie hier alle sehr gesundheitsbewusst. Das neueste Trend-Gemüse seit einigen Jahren ist Grünkohl. Man findet ihn inzwischen überall, in Smoothies ebenso wie in Salaten und Fertiggerichten. Als Westfale liebe ich natürlich Grünkohl – am besten mit Mettwürstchen oder durchwachsenem Speck. Aber roh? Das ist, als würde man auf einem Spültuch herumkauen. Irgendjemand sollte den Amerikanern mal sagen, dass die Vitamine auch erhalten bleiben, wenn man ihn kocht.
Zum Mittagessen hatten wir selbstgemachte Tamales, allerdings keine mexikanischen, sondern die Art, die man in Costa Rica zubereitet. Dort werden sie hauptsächlich zur Weihnachtszeit gegessen, vielleicht weil sie in Bananenblätter und Alufolie gewickelt und nach dem Kochen wie ein Geschenk erst ausgepackt werden müssen. Sie bestehen aus einer Masse aus Reis und gekochten Kartoffeln, die mit Huhn, Oliven, Paprika, Rosinen, Kichererbsen und einem weiteren Gemüse, dessen Name mir nichts sagte, gefüllt wird. Die Zubereitung macht eine Heidenarbeit, aber man kann sie gut einfrieren – und sie schmecken wesentlich besser, als sie auf dem Bild aussehen.
Im Forum wurde ich darauf hingewiesen, dass die gestrige Überschrift leicht irreführend war und eine Kritik zu Shaun das Schaf erwarten ließ. Deshalb folgt diese heute:
Shaun das Schaf – der Film
Shaun und seine Schafsfamilie sind genervt vom Alltagsstress und wünschen sich nichts sehnlicher als einen freien Tag. Geschickt tricksen sie den Farmer aus, machen ihn müde und legen ihn in einem alten Wohnwagen aufs Bett. Doch der Hund kommt ihnen auf die Schliche – und löst versehentlich die Katastrophe aus: Plötzlich rollt der Wohnwagen bergab und nimmt Kurs auf die große Stadt, und die Tiere haben alle Hände voll damit zu tun, den Farmer wiederzufinden und sich vor einem miesen Tierfänger zu verstecken.
Die Serie ist zwar Kult, aber ich habe sie nie gesehen. Was sich in Zukunft vielleicht ändern wird, denn der Film macht eindeutig Lust auf mehr. Die Geschichte ist rund und abwechslungsreich und wartet immer wieder mit einer neuen, schrägen Idee oder einer kleinen Überraschung auf. Die Animation ist perfekt, aber das erwartet man auch von den Wallace & Gromit-Machern.
Wie (vermutlich) in der Serie, kommt der gesamte Film ohne Dialog aus, was nicht nur Synchronsprechergagen spart, sondern auch dafür sorgt, dass der Humor eher physischer Natur ist. Das funktioniert meistens sehr gut, doch hier und da hätte ein (verständlicher) Dialog mehr Komik generieren können.
Insgesamt ein Familienfilm im wahrsten Sinne des Wortes, an dem sowohl die Kleinen als auch die Erwachsenen ihren Spaß haben dürften.
Note: 2