Noch ein Wochenende, bei dem in Sachen Kinoneustarts ebenfalls in erster Linie der weibliche Teil der Bevölkerung auf seine Kosten kommt: Wer es eher klassisch als sadomasostylish mag, wird bei den „Traumfrauen“ fündig, „Into the Woods“ hat ein ähnliches Publikum mit zusätzlichem Märchen-Faible im Visier und auch „Die Frau in Schwarz 2“ hat es mit seinem Soft-Grusel eher auf Besucherinnen abgesehen. Bei „SpongeBob 3D“ ist es einfacher: Egal ob männlich oder weiblich, alt oder jung – die Fans des animierten Kultschwamms kommen aus allen Lagern.
Im Arthousebereich startet noch der doppelt Oscar-nominierte „Selma“, der gerne an die Erfolge von „12 Years a Slave“ anknüpfen würde, aber wohl eher bei den Gesamtbesucherzahlen von ca. 300.000 von „Der Butler“ landen wird.
Traumfrauen
Wenn ein Film eine Woche nach einem großen Blockbuster mit der identischen Zielgruppe in die Kinos kommt, kann es dafür zwei Gründe geben: Der Verleih ist sich sicher, einen Hit in der Hand zu haben, der problemlos auch im übermächtigen Schatten des Vorgängers sein Publikum findet, und nützt das gezielte Vorwochen-Trailering. Oder das Werk entspricht nicht so ganz den verleiheigenen Erwartungen und wird deshalb im dunklen Schatten des Vorwochenstarts unauffällig entsorgt. Was auch immer hier der Fall ist, der Trailer zum Regiedebüt von „Keinohrhasen“-Autorin Anika Decker wird fleißig angeschaut und auch sonst ist der Film in den Netzwerken präsent. Im Internet stehen also alle Zeichen auf Hit, doch wird es der deutschen Romcom gelingen, aus dem Schatten der überpräsenten SM-Romanze heraus zu treten?
Spongebob 3D
Das erste Filmabenteuer des animierten Schwamms lockte vor zehn Jahren mit seinem Weihnachtsstart immerhin knapp 1,5 Millionen Gesamtbesucher in unsere Kinos. Ob der zweite Teil an den Erfolg anknüpfen kann? Die Internet-Indikatoren sehen in jedem Fall schon einmal recht positiv aus. Die Vorgaben aus den USA sind ähnlich viel versprechend, was darauf schließen lässt, dass die Luft aus dem Franchise trotz der langen Leinwandabstinenz des Meeresbewohners und seiner Freunde noch nicht raus ist.
Into the Woods
Musicals haben es bei uns naturgemäß nicht ganz leicht und da wird auch dieses märchenhafte Exemplar – trotz eines gewissen Internetrauschens – keine Ausnahme machen.
Die Frau in Schwarz 2
Die Fortsetzung muss ohne Daniel Radcliffe auskommen, spielt dafür wieder im selben Spuk-Haus und auch die düstere Atmosphäre ist dieselbe. Im Internet ist das Interesse an diesem Grusel-Sequel jedoch in allen Bereichen gering, sodass ein Ergebnis zu erwarten ist, das nicht an die 300.000 Gesamtbesucher des ersten Teils heran reichen wird.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen. Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.