Ich habe das Gefühl, dass die Münchner Filmwoche heuer schneller vorüberging als jemals zuvor. Wie immer gehört der letzte (halbe) Tag der Universal, die mit einem Zusammenschnitt neuer und alter Hits auf die letzte Tradeshow der Woche einstimmte.
Pich Perfect 2: die gezeigte Eröffnungssequenz sorgte schon für viele Lacher im Publikum.
50 Shades of Grey: es ist erstaunlich, aber der Hype scheint von Woche zu Woche größer zu werden.
Trash: Stephen Daldrys neuer Film handelt von drei Jungen, die auf einer Müllkippe in Brasilien leben und eine Entdeckung machen, die sie und ihre Familien in Gefahr bringt. Tolle Bilder, spannende Geschichte – darauf freue ich mich.
Das Versprechen eines Lebens: Russel Crowe spielt nicht nur die Hauptrolle in dem Drama, in dem ein Vater kurz nach dem ersten Weltkrieg dem Schicksal seiner verschollenen Söhne nachspürt, er hat auch Regie geführt – und das Ergebnis sieht verdammt gut aus.
Kill the Messenger: Jeremy Renner als investigativer Journalist, der einem Regierungsskandal auf der Spur ist.
Ex Machina: Kultautor Alex Garland schrieb nicht nur das Buch, sondern inszenierte auch dieses Drama um einen Roboter, der zu Bewusstsein gelangt – und seine Umgebung manipuliert.
Kurt Cobain: Montage of Heck: Doku über den zu früh verstorbenen Nirvana-Frontmann.
Blackhat: Chris Hemsworth spielt einen Hacker, der einen anderen Hacker schnappen muss, bevor dieser die Welt ins Chaos stürzt.
Ouija: Für Horrorfilm-Fans.
Halbe Brüder: deutscher Film über drei ungleiche Brüder auf der Suche nach ihrem Vater.
Unfriended (Arbeitstitel): Horrorfilm, der ausschließlich aus aufgezeichneten Skype-Sitzungen, YouTube-Filmen usw. besteht. Interessantes Konzept.
Ted 2: leider gab es nichts zu sehen, aber der Teddybär dürfte inzwischen keinen Benimmkurs besucht haben.
The Boy Next Door: Jennifer Lopez lässt sich auf eine Affäre mit einem sehr jungen Mann ein, der zum gefährlichen Stalker mutiert.
Jem and the Holograms: ein junges Mädchen wird zum Popstar wider Willen und erliegt beinahe den Tücken des Ruhms.
Straight Outta Compton: Bio-Pic über die berühmten Rapper der Achtziger.
Trainwreck: Judd Apatow stellt die Geschlechterklischees auf den Kopf – es geht um eine bindungsunfähige Frau mit hohem Männerverschleiß, die sich verliebt.
Everest: prominent besetztes Bergsteiger-Drama nach wahren Begebenheiten.
Seventh Son: effektgeladenes Fantasy-Abenteuer.
Crimson Peak: Guillermo del Toros neuer Film ist ein gruseliger, schön bebilderter Haunted-House-Horrorfilm.
Jurassic World: die Saurier sind wieder los.
Fast & Furious 7: auf der Leinwand wird wieder mächtig Schrott produziert.
Minions: sie sind einfach nur Kult – und gnadenlos komisch dazu, wie die ersten Minuten aus dem Film unter Beweis stellten.
Fazit:
Über Trends und Auffälligkeiten hat Mark G. ja schon geschrieben, dem kann ich mich nur anschließen. 2015, so viel steht fest, wird ein sehr erfolgreiches Jahr, wie es qualitativ aussieht, wissen wir dagegen erst in zwölf Monaten. Es gibt jedoch einiges, auf das ich mich freue, das beginnt schon mit den diesjährigen Oskar-Filmen wie The Imitation Game oder Whiplash, dann gibt es noch Filme wie Trash, Das Versprechen eines Lebens und Rock the Kasbah, aber auch Mainstreamware wie Gunman oder Projekt: Neuland, die mir sehr gut gefallen haben. Angenehm überrascht hat mich schon jetzt Kingsman, der sehr viel besser war, als man aufgrund des Trailers erwarten durfte – im Moment wird er ja beinahe am Zielpublikum vorbei beworben. Gespannt bin ich, wie 50 Shades of Grey abschneiden wird nach all dem Hype, ob die Minions sich freischwimmen können (wovon ich stark ausgehe) und ihr eigenes Franchise begründen, und vor allem: Wie wird der neue Star Wars? Man darf gespannt sein …