Noch ein wenig müde, ging es gleich am Morgen ins Kino, um Shaun das Schaf – Der Film anzusehen. Ich kenne leider nicht die Serie, obwohl mir mehrere Leute schon davon vorgeschwärmt haben, aber der Film war rundherum ein großes Vergnügen und wird sicherlich seinen Weg in die Herzen der Zuschauer finden.
Am zweiten Tag der Münchner Filmwoche machten Universum Film und Square One den Anfang der Tradeshows und präsentierte zuerst den allseits bekannten Trailer zu 96 Hours – Taken 3. Danach ging es mit den kommenden Filmen weiter.
Wild Card: Jason Statham verkloppt wieder einmal gekonnt Leute, diesmal in Las Vegas.
The Vatican Tapes: ich musste mehrmals wegsehen, so gruselig war der Exorzismus-Horrorfilm…
Max Steel: Junge und Alien gehen eine Symbiose als neuer Superheld ein. Nach dem Spielzeug von Mattel.
Autobahn: ein junges Paar wird von fiesen Gangstern über deutsche Autobahnen gejagt. Joel Silver produziert, da sollte es gehörig krachen.
Knock Knock: Home Invasion in kurzen Röcken, aber nicht weniger brutal und erschreckend.
Der Chor: Kathy Bates endlich mal wieder im Kino, an der Seite von Dustin Hoffman, der einen Jungenchor leitet.
Wir werden alle nicht jünger: ich bin ja überhaupt kein Fan von Noah Baumbach, aber der Trailer sah richtig gut aus.
Jane Got a Gun: Natalie Portman in einem Rache-Western, der ein wenig an den Klassiker Zwölf Uhr Mittags erinnert.
Macho Man: nach dem Bestseller von Moritz Netenjakob.
Der kleine Rabe Socke – Das große Rennen: Kino für die Kleinsten.
Ritter Trenk: Animationsfilm nach der bekannten Kinderbuchreihe.
Asterix im Land der Götter: die gallischen Helden kommen diesmal wieder animiert ins Kino, verkloppen aber weiterhin Römer. Altbewährt und launig.
A Most Violent Year: Korruption und Gewalt im New York des Jahres 1981.
The Imitation Game: die Story von Alan Turing und Enigma im oscarnominiertem Gewand.
The Age of Adaline: Blake Lively erleidet in den Dreißigern einen Unfall und altert nicht mehr – bis sie sich eines Tages verliebt. Schöne Lovestory mit einem netten Twist.
Unsere Jahreszeiten: die Naturdoku startet erst 2016.
Mein persönliches Highlight: The Imitation Game
Splendid setzte den Reigen nach dem Mittagessen fort.
Rock the Kasbah: Bill Murray spielt einen Musikproduzenten, der ausgerechnet in Afghanistan ein großes musikalisches Talent entdeckt – eine junge Muslima. Irrwitzig, komisch und liebenswert.
Criminal: Actionthriller über verpflanzte Erinnerungen, einen abgewrackten Gangster und fiese Geheimdienste. Mit Kevin Costner, Gary Oldman und Ryan Reynolds.
Blood Father: Mel Gibson meldet sich zurück, älter, aber immer noch schlagkräftig, wie er sogleich unter Beweis stellte.
Moorlandschaften: Naturdoku mit schönen Bildern.
Shelter: Paul Bettany schrieb das Buch und inszenierte auch seine Frau Jennifer Connelly als obdachlose, gequälte Seele.
Still Alice: Julianne Moore spielt herausragend eine an Alzheimer erkrankte Professorin.
Kapitän Säbelzahn: norwegischer Realfilm über Kinder, eine Schatzsuche und wilde Piraten.
Fußball: Animationsfilm, in dem Kicker-Figuren lebendig werden und gegen lebende Spieler antreten.
Mein persönliches Highlight: Rock the Kasbah
Der Paramount Filmverleih startete ebenfalls mit dem Trailer zu einem brandaktuellen Film: The Gambler, der dieses Wochenende anläuft.
Project Almanac: eine Gruppe junger Menschen geht auf Zeitreise – mit verhängnisvollen Konsequenzen. In der Art von Chronicle – Wozu bist du fähig? gedreht.
Spongebob Schwammkopf 3 D: diesmal gelangen der Schwamm und seine Freunde in unsere Welt und legen sich mit einem hinterhältigen Möchtegern-Piraten an.
Paranormal Activity – Ghost Dimension: gedreht nach altbewährtem Muster, aber diesmal in 3 D.
Top Five: Chris Rock spielt einen Komiker in der Krise.
The Voices: schwarze Komödie über einen schizophrenen Serienmörder (Ryan Reynolds).
Hot Tub Time Machine 2: noch mehr Ärger mit Zeitreisen (das diesjährige Motto bei Paramount).
Terminator – Genisys: ein weiteres Franchise, bei dem alles auf Anfang gesetzt wird.
Drunk Wedding: eine Montage von Amateuraufnahmen erzählt die (fiktive) Story einer verkorksten Hochzeit.
Capture the Flag: eine spanische Produktion, die sehr amerikanisch wirkt, denn es geht um zwei Kids und ihren Großvater, die drei Astronauten, die auf dem Weg zum Mond sind, die Rakete entführen. Nett.
Mission Impossible V: zu sehen war noch leider nichts.
Studiocanal hat ein üppiges, bunt gemischtes und erfolgversprechendes Programm, das überaus launig präsentiert wurde und für viele Lacher sorgte. Alkohol hilft natürlich auch immer, sich das Publikum gefügig zu machen …
John Wick: ein Mann, der seinen toten Hund rächt – klingt irgendwie blöd, sieht aber gefährlich gut aus.
Gunman: Sean Penn kann auch anders. Die gezeigte Sequenz war so spannend, dass ich enttäuscht war, als sie zu Ende war.
Foxcatcher: ein Wrestling-Drama mit Oscarhoffnungen.
Die Liebe seines Lebens: Nicole Kidman und Colin Firth in einem Drama über Liebe, Schuld und die Kraft der Vergebung. Interessante Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Love and Mercy: Bio-Pic über den Beach Boy Brian Wilson und seine psychischen Probleme.
Heidi: die Realverfilmung des Schweizer Klassikers wird Weihnachten für viel Gefühl und klingende Kassen sorgen.
Mortdecai – der Teilzeitgauner: nur Johnny Depp kann so schräge Figuren spielen. Sehr nett.
Kiss the Cook: Jon Favreau schrieb, inszenierte und spielt die Hauptrolle in diesem charmanten Film über einen Koch, der noch einmal richtig durchstartet. Macht Appetit auf mehr.
Desaster: schwarze Komödie mit Justus von Dohnányi und Jan Josef Liefers.
Big Eyes: Tim Burton macht große Augen – Bio-Pic über einen Kunstskandal in den Fünfzigern.
Shaun das Schaf: muss man lieben. Mein persönliches Highlight: schwierige Entscheidung – je nach Stimmung Gunman oder Shaun das Schaf.
Die Fox überraschte heuer mit einer dezentralen Tradeshow an verschiedenen Schauplätzen. Man konnte sich im Vorfeld aussuchen, welchen Film man sehen wollte. Zuvor gab es jedoch noch einige Trailer.
Birdman: einer der Oskarfavoriten mit Michael Keaton als Ex-Superheldendarsteller. Die Kunst imitiert das Leben.
Slow West: Michael Fassbender in einem Neo Western, der in seiner Art ein wenig an Jim Jarmuschs Dead Man erinnerte.
Home – Ein smektakulärer Trip: ein Mädchen und ein schräger Außerirdischer in einer Buddy Komödie. Sehr charmant und witzig.
Peanuts – Der Film: ein nettes Wiedersehen mit Charlie Brown, Snoopy und Kollegen.
Rico, Oskar und das Herzgebreche: nach den Tieferschatten geht es nun um Herzensangelegenheiten.
Colonia: beklemmender und spannender Film mit Emma Watson und Daniel Brühl über das Morden des Pinochet-Regimes und die Rolle der Colonia Dignidad. Sah sehr gut aus.
Das ewige Leben: für die Fans von Der Knochenmann.
Spy – Susan Coper undercover: Melissa McCarthy als CIA-Analystin im Außendienst. Sieht schon jetzt witziger aus als Bridesmaids und Tammy zusammen.
Best Exotic Marigold Hotel 2: die Rentner erhalten Verstärkung durch Richard Gere.
Nach den Trailern sahen wir uns Kingsman – The Secret Service an (zur Auswahl standen noch Best Exotic Marigold Hotel 2 und Birdman), der völlig anders war, als der Trailer suggerierte. Statt eines Teenage-James-Bonds setzte uns Matthew Vaughn eine wunderbare Parodie auf die alten Agentenfilme vor, mit rasanter Action, unerwarteten Todesfällen, aberwitzigen Einfällen und einem furiosen Finale, bei dem man oft seinen Augen nicht traute. Vergesst Kick-Ass – das ist viel besser!
Im Anschluss an den Film ging es noch zu einer feucht-fröhlichen Party, die unsere Nachtruhe dramatisch verkürzte. Aber was tut man nicht alles für die Kunst und das Kino …