Pi Jays MüFiWo 2015 Teil 1

Kaum habe ich mir gemerkt, dass wir 2014 und nicht mehr 2013 schreiben, ist das Jahr auch schon wieder vorüber. Der erste größere Termin im Kalender ist immer die Münchner Filmwoche, und so fuhren Mark G. und ich gestern Nachmittag bei frühlingshaften Temperaturen in die bayerische Landeshauptstadt, um alte Freunde und Bekannte zu treffen sowie jede Menge neue Trailer, Ausschnitte und ganze Filme zu sehen.

Bevor es losging, gab es eine kleine, italienische Stärkung in Form von Tomaten-Mozzarella, Pasta mit zwei Saucen sowie Panna Cotta und Tiramisu. Lecker und hochwillkommen, da ich den ganzen Tag über fast keine Zeit zum Essen hatte.

Wie immer wurde die MüFiWo von Warner Bros. eröffnet, die sich diesmal den Luxus eines Moderators leisteten und Steven Gätjen das Mikrofon überließen. Dieser führte flüssig durch ein üppiges, prall gefülltes Programm mit vielen Gast-Stars.

Traumfrauen: die neue Komödie von Drehbuchautorin Anika Decker, die erstmals auch Regie führte. Eine launige Sache mit vielen gut aufgelegten Stars in gewohnter Hochglanzoptik – da kann nichts schiefgehen.

Gespensterjäger: Cornelia Funkes erfolgreiche Kinderbuchreihe als Realverfilmung mit Anke Engelke und Bastian Pastewka als (CGI-animiertes) Gespenst Hugo. Sehr bunt und turbulent – das lieben Kinder.

Unfriend: ein internationaler Horrorfilm von Simon Verhoeven für die Facebook-Generation.

Der Nanny: Matthias Schweighöfers neuer Film ist eine schrille Mischung aus Kevin allein zu Haus, Last Action Hero und Die zauberhafte Nanny, die ein breites Publikum ansprechen dürfte.

Der kleine Prinz: die Präsentation von Regisseur Mark Osborne war ein kleines bisschen zu ausführlich, hat aber auf ganzer Linie überzeugt. Der Klassiker des Kinderbuchs wird als Stop Motion Animation aufwändig umgesetzt und durch eine CGI-Rahmenhandlung ergänzt. Sehr schön.

Wie immer präsentierte auch der X-Verleih seine neuesten Produktionen:

Tod den Hippies – Es lebe der Punk!: der neue Film von Oskar Roehler sieht ziemlich wild aus und beleuchtet die frühen Achtziger in Berlin.

Ich & Kaminski: Wolfgang Becker hat endlich wieder einen Film gemacht und bringt ein weiteres Buch von Daniel Kehlmann auf die große Leinwand. Sehr schöne Bilder.

Ein Hologramm für den König: Tom Tykwer zeigte uns die ersten Minuten des Films mit Tom Hanks, die an ein besonders schräges Musikvideo erinnerten: Köstlich! Der Rest soll gemäßigter, aber nicht weniger lustig sein.

Nach einer kurzen Pause, um diverse Bedürfnisse zu befriedigen, also seine E-Mails zu checken, ging es weiter mit einer ganzen Reihe Trailer:

Everything Will Be Fine: James Franco spielt die Hauptrolle in diesem Drama von Wim Wenders.

Focus: Will Smith ist diesmal als Trickbetrüger unterwegs.

Im Herzen der See: Ron Howard zeigt mal wieder überwältigende Bilder und erzählt die Geschichte einer Schiffs-Crew, die zum Vorbild von Moby Dick wurde. Chris Hemsworth nimmt uns mit auf die Reise.

Mad Max: Fury Road: George Miller ist zwar schon im Rentenalter, hat es aber immer noch drauf. Viel Action, großartige Bilder und ein faszinierender Look. Mad Max ist im 21. Jahrhundert angekommen, und Tom Hardy ist ja immer grandios.

Da muss Mann durch: die Fortsetzung von Mann tut, was Mann kann spielt auf einer sonnigen Insel im Mittelmeer.

Die Lügen der Sieger: Florian David Fitz ist als investigativer Journalist den Machenschaften der chemischen Industrie auf der Spur.

Jupiter Ascending: der lang ersehnte Film der Wachowskis geizt nicht mit spektakulären Spezialeffekten.

Inherent Vice – Natürliche Mängel: eine Siebziger-Komödie von Paul Thomas Anderson nach einem Roman von Thomas Pynchon.

American Sniper: der neue Film von Clint Eastwood sieht richtig gut aus.

Run All Night: Liam Neeson in einem rasanten Actionfilm – das sagt eigentlich alles.

San Andreas: den Film werde ich in L.A. sehen – mit sehr gemischten Gefühlen und einer Papiertüte gegen Panikattacken in der Hand. Schon der Trailer macht weiche Knie.

The Man from U.N.C.L.E.: Guy Ritchie versucht mit der Adaption der Kultserie aus den Sechzigern an den Stil seiner alten Gangsterkomödien anzuknüpfen.

Pan: die fiktive und effektgeladene Vorgeschichte des Klassikers erzählt, wie Peter zu Pan wurde.

Mein persönliches Highlight: Ich kann mich nicht entscheiden – Der kleine Prinz hat mich zumindest am meisten positiv überrascht.

Im Anschluss an die Warner-Präsentation wurden noch zwei komplette Filme gezeigt: Wild Card und Die Frau in Schwarz 2, aber wir entschieden uns, ins Hotel zu gehen und unsere Berichte zu schreiben – sonst wäre die Nacht arg kurz gewesen …

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.