The Drop

Der Hobbit muss warten, denn ich habe es leider nicht ins Kino geschafft. Außerdem bin ich unsicher, ob ich ihn in HFR sehen will oder nicht. Der erste Teil sah leider furchtbar aus, aber inzwischen ist ja einige Zeit ins Land gegangen, und vielleicht hat sich der Look inzwischen verbessert. Am liebsten würde ich auch auf 3D verzichten, und bevor ich jetzt mit dem „Früher war alles besser“-Geleier anfangen, wechsele ich lieber das Thema.

Am Montagabend hat das InsideKino-Team sich zu einer cineastischen Gedenkstunde versammelt. Soll heißen: Wir haben uns die letzten beiden Filme von James Gandolfini angesehen. Kaum zu glauben, dass er nun schon seit anderthalb Jahren nicht mehr unter uns weilt. Ebenso wie bei Philip Seymour Hoffman und Robin Williams ist es nun ein merkwürdiges Gefühl, sie in einem Film zu sehen und zu wissen, dass es keine weiteren Rollen mehr geben wird, mit denen sie uns überraschen, berühren oder beeindrucken. Alle drei fehlen uns.

The Drop – Bargeld

Bob (Tom Hardy) arbeitet als Bartender im Lokal seines Cousins Marv (James Gandolfini), das eines Nachts überfallen wird. Die Räuber machen ordentlich Beute, denn die Bar gehört der tschetschenischen Mafia, und es werden dort vermutlich auch Gelder gewaschen. Die Mafia glaubt an einen Insiderjob und verdächtigt Bob und Marv. Tatsächlich hat Marv auch seine Finger im Spiel und nun alle Mühe, seine Spuren zu beseitigen. Gleichzeitig findet Bob einen verletzten Hund im Müll von Nadia (Noomi Rapache), adoptiert diesen und freundet sich mit der jungen Frau an. Damit riskiert Bob jedoch Ärger mit ihrem gewalttätigen Ex-Freund Eric (Matthias Schoenaerts).

Die Handlung ist komplex und wird zudem noch durch die Figur eines Detectives (John Ortiz) ergänzt, der sowohl den Überfall aufzuklären versucht als auch sich bemüht, einen seit zehn Jahren verschwundenen und vermutlich toten Mann zu finden. Dieser vermeintlich unbedeutende Nebenstrang erweist sich am Ende als besonders wichtig, denn er berührt auch die Leben von Bob und Marv und führt zu einer überraschenden Enthüllung. Bis dahin muss der Zuschauer sich jedoch in Geduld üben, denn die Inszenierung von Michael R. Roskam ist sehr behäbig. Ein bisschen ist es wie eine Verfolgungsjagd in einem Sumpf, in dem die Beteiligten Mühe haben, voranzukommen – es ist in gewisser Weise spannend, aber eben nicht gerade temporeich.

Der Film lebt vor allem von seinen Charakteren, ganz besonders von der Darstellung Tom Hardys, der einmal mehr beweist, was für ein hervorragender Schauspieler er ist. Auch James Gandolfini ist gut, sogar wenn er so furchtbar nuschelt, dass man Mühe hat, ihn zu verstehen.

Note: 3-

Morgen folgt dann die Kritik zu Genug gesagt.

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.