Heute ist Dreikönigstag, was gut klingt, aber nicht ganz korrekt ist, da die drei Könige aus der Bibel eigentlich Weise, Sternkundige oder Magier waren, in jedem Fall aber Geschenke brachten. Epiphanias ist der griechische Name für diesen Tag, was Erscheinung bedeutet. In manchen Gegenden ist es immer noch ein Feiertag, so auch in Bayern, wo ich mich gerade befinde, und deshalb könnte ich heute eigentlich eine ruhige Kugel schieben und keinen Beitrag schreiben, aber damit komme ich bei Mark G. leider nicht durch.
Beim Einkaufen gestern herrschte wie immer vor einem Feiertag Nahkampfstimmung in den Supermärkten. Sogar im Kräuter- und Teehaus, wo ich mich mit Hustentee eingedeckt habe, war sehr viel los. Als gäbe es am Mittwoch nichts mehr zu kaufen oder als würde der Weltuntergang ausbrechen oder mindestens so starker Schneefall einsetzen, dass man für drei oder vier Tage nicht mehr das Haus verlassen kann.
Auf alle Fälle war gestern ein hektischer Tag, weshalb ich es heute ruhiger angehen lassen möchte. Vielleicht schaffe ich es ja endlich, mir den dritten Hobbit-Film anzuschauen. Vor ein paar Tagen habe ich dagegen ein anderes Wesen im Kino besucht, das einiges mit den Hobbits gemeinsam hat.
Paddington
Vor einigen Jahren machte sich ein britischer Forscher auf, das dunkelste Peru zu erkunden, und stieß im Urwald auf ein paar sprachbegabte, intelligente Bären, denen er die britische Lebensart nahebrachte. Der Forscher reiste wieder ab, die Bären frönten weiterhin den Vorzügen westlicher Zivilisation, vor allem aber ihrer Leidenschaft für Orangenmarmelade. Eines Tages zerstört jedoch ein schweres Erdbeben das Baumhaus der Bären, und der kleine Paddington wird nach London geschickt, um dort ein neues Leben zu beginnen. Zufällig trifft er auf die Familie Brown (Hugh Bonneville, Sally Hawkins, Madeleine Harris und Samuel Joslin), die ihn bei sich aufnimmt. Doch auch eine skrupellose Tierpräparatorin (Nicole Kidman) ist auf den sprechenden Bären aufmerksam geworden …
Von Mitte der Siebziger bis in die Achtziger hinein gab es eine TV-Serie mit den Abenteuern des höflichen Bären Paddington. Ich kann mich erinnern, einige Folgen davon als Kind gesehen zu haben, habe aber ansonsten nichts mehr davon präsent. Die Bücher, die erstmals 1958 in Großbritannien erschienen, genießen jedoch Kultstatus, und so war eine Neuverfilmung – nach einer Zeichentrickserie Ende der Neunziger – nur eine Frage der Zeit. Inzwischen ist die Animationstechnik so gut, dass Paddington wie ein echter Bär aussieht und sehr schnell als Charakter akzeptiert wird. Zumal er auch über ausgezeichnete Manieren verfügt.
Als Kinderfilm ist die Adaption hervorragend, mit liebevollen, geradezu verspielten Details, haarsträubenden Situationen und einem spannenden Finale. Auch als Erwachsener ist man von vielen Dingen fasziniert und schließt den Bären und seine menschliche Familie schnell ins Herz. Der einzige Schwachpunkt ist die Geschichte um die Tierpräparatorin, die inzwischen ein wenig zu altmodisch wirkt, zum Glück aber in einem gut gemachten Showdown mündet.
Note: 3+