Bären jagen und Feuer machen sind urmännliche Aufgaben, von deren Beherrschung das Überleben in der Wildnis oder im Falle einer Zombie-Apokalypse abhängt. Vorgestern konnte ich mich an einer davon versuchen. Ich war leider nie bei den Pfadfindern und habe nur rudimentäre Kenntnisse davon, wie man ein Feuer entfacht, weshalb der erste Versuch komplett in die Hose ging. Zum Glück haben wir Streichhölzer und müssen nicht zwei Steine aneinander schlagen oder Stöcke reiben, um die Flammen anzufachen, sonst hätte ich schnell aufgegeben. Aber nach einer ganzen Weile und einem weiteren Fehlschlag, brannte schließlich ein hübsches Feuerchen im Kamin. An den Bären versuche ich mich nächstes Jahr in Kanada, und dann kann die Zombie-Apokalypse kommen …
Der gestrige Tag war leider völlig ereignislos. Nach einem kurzen Abstecher ins Dorf, um ein paar frische Sachen einzukaufen, ging es an die Arbeit. Bienenfleißig schrieben wir den lieben, langen Tag vor uns hin, bis wir am Abend den Kreativprozess unterbrechen mussten, weil wir bei unseren Freunden unten im Tal zum Essen eingeladen waren.
Es wurde wie immer groß aufgetischt: Als Antipasti gab es riesige, flache Pilze, die in Dreiecke geschnitten, paniert und gebraten wurden und saftiger waren als jeder andere Pilz, den ich kenne. Dazu Schinken und Salami und Käse. Der erste Gang bestand aus einer Lasagne mit Pilzen und Speck, die ebenfalls recht kalorienlastig war, zumal unsere Gastgeberin keine Freundin von Resten ist und uns immer großzügig aufgetan hat (während sie selbst aß wie ein Spatz). Danach hätte man uns schon rausrollen können, aber es folgte noch das Hauptgericht, Hähnchen in Butter und Salbei, mit einem frischen Salat als Abschluss. Getrunken wurde Wein aus dem Weinberg des Hausherrn und selbstgemachter Limoncello. Danach war an Arbeit eigentlich nicht mehr zu denken, aber es half leider nichts, ein paar Stunden lang mussten wir noch was tun.