Manchmal gibt es sie noch, die italienischen Momente im Alltagstrott. Der grandiose Blick auf Rom bei Nacht, das funkelnde Sonnenlicht auf den Hügeln mit ihren verwunschenen mittelalterlichen Städten vor dem Hintergrund höherer Berge, deren Spitzen in regennassen Wolken verschwinden. Dann kann man innehalten, durchatmen und sich für einen Augenblick beinahe im Urlaub wähnen.
Nach dem Unwetter von letzter Nacht war der Himmel am Morgen wie blankgefegt. Die Sonne schien, laut Wetterbericht nur für zwei Stunden am Tag, aber vermutlich hatte sie ihn nicht gelesen, denn sie blieb. Einige schwere, graue Wolken zogen zwar auf, und woanders regneten sie auch ab, doch hier blieb alles trocken und sonnig. Eine Insel der Sonnenseligen. Oder vielmehr eine Bergspitze …
Diesmal gab es eine kleine Rüge vom Gärtner: Ich stelle zu viel Futter für die Esel bereit, so dass sie zu dick werden. Das wollen wir natürlich nicht, obwohl es schwer sein wird, ihre hungrigen Blicke zu ignorieren, wenn wir an ihrem Gatter vorbeigehen, ohne ihnen eine Mohrrübe extra zuzustecken. Und auch die Hunde verstehen es meisterhaft, einen anzusehen und nur über ihren Blick zu sagen: Füttere mich! Wenn sie nicht gerade gestreichelt oder gekrault werden wollen.
Trotz des schönen Wetters saß ich jedoch den ganzen Tag am Computer und habe gearbeitet. Dazwischen zwei, drei Spaziergänge mit den Hunden, damit die nicht unentwegt schlafen. Außerdem habe ich leichte Halsschmerzen, die sich mit etwas Pech zu einer Erkältung auswachsen könnten. Und letzte Nacht summte die letzte Mücke des Sommers um mein Bett herum. Auch das ist ein italienischer Moment. Irgendwie.