Kinostarts vom 20. November 2014

Nach dem unter Erwartungen gebliebenen Start des potenziellen Zuschauermagneten „Interstellar“ muss es nun der dritte Teil der „Tribute von Panem“-Reihe an den Kinokassen rausreißen. Oder wird auch er die hohen Erwartungen nicht erfüllen?

Als Gegenprogramm zu „Panem“ für ein männliches Publikum gibt es den Thriller „Keine gute Tat“, der aber nicht viel mehr als ein Alibistart mit entsprechenden Zahlen sein wird. Ähnliches gilt für die zwar familienfreundliche und herzerwärmende Culture-Clash-Komödie „Ein Schotte macht noch keinen Sommer“, die jedoch nicht zuletzt aufgrund des abschreckenden deutschen Titels und der undefinierbaren Zielgruppe nicht viel wird reißen können. Aufgrund der Besetzung kann die Theaterstückadaption „My Old Lady“ zwar ein wenig Aufmerksamkeit im Arthousebereich generieren, für die knapp 200.000 Gesamtbesucher des ähnlich gelagerten „Mr. Morgans Last Love“ wird es aber kaum reichen.

 

Die Tribute von Panem: Mockingjay Teil 1

 

 

 

_05Kommerzielles Potenzial

Der Vorverkauf läuft wie immer blendend, doch erfahrungsgemäß knicken die vorletzten Teile solcher Franchises im Vergleich zum Vorgänger und zum finalen Film gerne ein wenig ein. So werden die knapp 1,2 Millionen Besucher am Startwochenende von „Catching Fire“ diesmal nicht ganz erreicht werden.

_05Künstlerisches Potenzial

Ein Buch in zwei Filme aufzuteilen kann dem Film Luft zum Atemholen geben (wie bei den „Harry Potter“- oder „Twilight“-Doppelfilmen geschehen), kann aber auch viel Langeweile produzieren, da die Story nicht so recht vorankommt und man am Schluss mit keinem packenden Showdown aufwarten kann. Dies muss bei dieser Fortsetzung diagnostiziert werden: Viel künstlich gestreckte Dramatik, gespiegelt in der Zerrissenheit von Hauptfigur Katniss, die nicht nur zur Jeanne d’Arc eines ganzen Volkes reifen muss, sondern auch noch zwischen zwei Männern steht, und an beiden Problemen ordentlich zu knabbern hat. Leider knabbert man als Zuschauer zu selten mit, da die Figur nicht sonderlich tiefgründig angelegt ist, der emotionale Funke zu selten von der Leinwand überspringt und schlichtweg zu wenig passiert. Zwar gewohnt gut gespielt, davon abgesehen aber das bisher mit Abstand schwächste „Panem“-Abenteuer.