Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

60 Jahre, bevor Frodo und die anderen Gefährten des Ringes aufbrechen, um Sauron zu besiegen, erlebt Bilbo Beutlin (Martin Freeman) ein eigenes Abenteuer, in dessen Verlauf er in den Besitz des Rings aller Ringe gelangt: Gandalf (Ian McKellen) will Zwergenkönig Thorin (Richard Armitage) wieder zu seinem Thron verschaffen, der ihm mitsamt einem sagenhaften Schatz von einem bösen Drachen geraubt worden ist. Da das Ungeheuer keine Hobbits riechen kann, wird Bilbo eine ganz besondere Aufgabe in der Unternehmung zugedacht. Gemeinsam mit zwölf Zwergen machen sie sich auf die Reise…

In ihrer Struktur erinnert der erste Teil der neuen Trilogie stark an Der Herr der Ringe – Die Gefährten. Wieder beginnt die Geschichte im Auenland, wenn auch nicht mit einem Fest, so doch mit einer geselligen Zusammenkunft der Reisegesellschaft. Es folgen wilde Abenteuer, Verfolgungsjagden und Kämpfe mit feindlichen Orks. Peter Jackson schafft es erneut, den Zauber von Mittelerde heraufzubeschwören und uns in eine sagenhafte Welt zu entführen, und das Wiedersehen mit alten Bekannten – Cate Blanchett, Elijah Wood, Hugo Weaving oder Christopher Lee – weckt angenehme Erinnerungen. Die erste Stunde zieht sich zwar ein wenig, aber die zweite Hälfte des Films macht diese kleineren Längen mehr als wett. Leider gibt es diesmal viel weniger Humor, was an der Homogenität der Gruppe liegen mag – in der ersten Trilogie waren die kleinen Sticheleien zwischen Elb Legolas und Zwerg Grimli stets das Salz in der Suppe. Insgesamt aber ein vergnüglicher Abenteuerfilm, bei dem man sich schon auf die Fortsetzung freut.

Einziges Manko ist das Filmmaterial, das in 48-Bildern aufgenommen wurde und dadurch mehr Schärfe und Klarheit bekommt. Leider entsteht so ein Look, der fürchterlich künstlich wirkt – man hat in der Tat häufig das Gefühl, mitten in der Kulisse zu stehen, und wenn sehr viele CGI-Effekte für Hintergründe benutzt werden, sieht es oft aus wie in einem Videospiel. Hoffen wir mal, dass man dies noch unter den Kinderkrankheiten verbuchen kann.

Note: 2

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.