November

Durch die sozialen Medien geisterte in der letzten Woche, wie eigentlich alle sechs Monate, der Aufruf, die Zeitumstellung wieder abzuschaffen. Ursprünglich eingeführt, um Energie zu sparen, was sich mittlerweile als falsche Annahme erwiesen hat, profitiert vermutlich nur noch die Kaffeeindustrie davon, weil so viele Menschen unausgeschlafen sind und eine zusätzliche Dosis Koffein benötigen. Ich bin in dieser Sache relativ neutral, wenn überhaupt würde ich aber nicht die Sommer-, sondern die Winterzeit abschaffen, obwohl mir durchaus klar ist, dass dies eigentlich unsere normale Zeit ist. Dass es nun aber jeden Tag so früh dunkel ist, gefällt mir nicht, irgendwie kommen einem die Arbeitstage dadurch noch viel länger vor …

Immerhin hat die ganze Sache ein Gutes: Man kann wieder am Nachmittag ins Kino gehen, ohne das Gefühl zu haben, einen Teil des Tages(lichtes) zu verschwenden. In diesem Sinne schauen wir mal, was der November so bringt.

Gleich am ersten Wochenende startet ein Schmankerl, auf das sich viele gefreut haben: Interstellar. Ich muss zugeben, der Trailer macht sehr neugierig, andererseits bin ich bisher von Christopher Nolans Filmen fast immer enttäuscht wurden, weil sie bei weitem nicht gehalten haben, was sie versprachen. Aber ich bin seltsamerweise immer wieder bereit, ihm eine neue Chance zu geben, weil er einfach ein guter, visuell sehr starker Regisseur ist.

Ganz anderes Thema: Das Labyrinth des Schweigens. Die Ausschnitte, die ich gesehen habe, waren nicht schlecht, toll gespielt und schön fotografiert. Mal sehen …

Auch beim dritten Film an diesem Wochenende bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn im Kino sehen werde: Mr. Turner – Meister des Lichts. Ich liebe die Bilder Turners, Mike Leigh ist ein toller Regisseur, und Timothy Spall schaut im Trailer stets so schön grimmig – vielleicht bin ich also doch dabei.

Die Woche darauf wird es spannend. Ruhet in Frieden habe ich bereits gesehen und fand ihn sehr schön. Ein im besten Sinne altmodischer, spannender Thriller. Nightcrawler hat so viele gute Kritiken bekommen, dass er mich zumindest neugierig gemacht hat.

Acht Tage später steht das Wochenende im Zeichen des Spotttölpels. Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (superkurzer, knackiger Titel, das muss man ihm lassen) sorgt hoffentlich wieder für eine Überraschung, denn schon der zweite Teil war viel besser als der Roman – also, gemeint ist der Vorgänger des ersten Teils des dritten Teils (oder des zweiten Sequels) der Roman-Trilogie … Alles klar? Ach was, ansehen!

Ein Schotte macht noch keinen Sommer könnte vom Titel her eher ein Frühlingsfilm sein, passt aber sehr gut in den Spätherbst. Lustig und tragisch und very british.

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.