Unstoppable

Am Samstag habe ich eine längere Zugfahrt zu absolvieren, und nach den diversen Streiks in den letzten Wochen befürchtete ich schon, dass ich mein Ziel nicht erreichen würde. Doch gestern kam zum Glück Entwarnung: Die Lokführer wollen bis nächsten Monat ihre Arbeit nicht erneut aussetzen. Deshalb gibt es heute die Kritik zu zwei heldenhaften Lokführer, wie Hollywood sie sieht …

Unstoppable

Will (Chris Pine) arbeitet zum ersten Mal nach seiner Ausbildung als Lokführer und muss gemeinsam mit dem erfahrenen Frank (Denzel Washington) einen Frachtzug steuern. Von Anfang an herrscht eine gewisse Spannung zwischen ihnen, denn Frank ist der Firma zu teuer und wurde deshalb entlassen, während Will auf die Protektion seiner Familie zählen kann, die Einfluss bei der Gewerkschaft hat. Als ein führerloser Zug auf eine Kleinstadt zurast und eine Katastrophe droht, raufen die beiden sich zusammen, um das Schlimmste zu verhindern.

Amerikaner fahren nur sehr selten Zug, und wer sich auf dieses Abenteuer einmal eingelassen hat, stellt schnell fest, dass man es nicht mit dem Bahnfahren in Europa vergleichen kann. Die Züge sind alt und extrem langsam, das Gleisnetz vernachlässigt. Von daher hat die Geschichte schon von Anfang an einen nostalgischen Unterton, der an die Siebziger Jahre und die damaligen Katastrophenfilme erinnert.

Nach einer kurzen Einführung, in der die privaten Probleme der beiden Helden vorgestellt werden, nimmt die Story rasch an Fahrt auf und ist dann durchweg spannend. Tony Scott versteht eben sein Handwerk und schafft es immer wieder, die Spannung zu steigern. Hin und wieder gibt es zwar kleinere Längen, und auf den Einsatz der Helden muss auch eine ganze Weile warten, aber alles in allem ist es ein gelungener Actionfilm.

Note: 3+

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.