Brad Pitt hat noch einen Koffer in Berlin. Oder vielmehr eine Wohnung. Angeblich, so war kürzlich in einem Interview zu lesen, möge er die deutsche Sprache und wolle seine Kenntnisse gerne vertiefen. Vermutlich, um bei den Kellnerinnen Eindruck zu schinden, wenn er sein Bier ordert, aber das ist reine Spekulation …
So etwas ist natürlich charmant gesagt und sorgt beim deutschen Leser für Wohlwollen, das sich hoffentlich auch an der Kinokasse auswirkt. Aber eine Sache stimmt: Deutschland ist wieder im Kommen, auch als Drehort – dank gut ausgebildeter Fachkräfte und wohlgefüllter Fördertöpfe. Nicht immer sieht man auch, dass in Deutschland gedreht wurde, aber gelegentlich spielt der Schauplatz tatsächlich eine prominente Rolle.
Unknown Identity
Martin Harris (Liam Neeson) und seine Frau (January Jones) kommen nach Berlin, um an einer Konferenz teilzunehmen. Weil er seine Tasche am Flughafen vergessen hat, fährt Harris in einem Taxi zurück. Unterwegs hat er einen Unfall und liegt vier Tage im Koma. Als er ins Hotel zurückkehrt, behauptet seine Frau, ihn nicht zu kennen, und ein anderer Mann (Aidan Quinn) hat seinen Platz eingenommen …
Die Grundidee ist bestechend und könnte glatt von Hitchcock sein. Auch die spannenden Verfolgungsjagden quer durch Berlin stehen in ihren besten Momenten in der Tradition des Masters of Suspense. Doch leider hinkt die Geschichte sehr, hat zahlreiche Logikfehler und wartet mit einem überraschenden Twist auf, der die Hauptfigur nicht unbedingt sympathischer macht. Auch Diane Kruger als serbische, illegale Einwanderin wirkt nicht gerade überzeugend. Wenn man aber nicht weiter über den überkonstruierten Plot nachdenkt und die vielen Fehler ignoriert, kann man sich doch ganz gut unterhalten.
Note: 3-