Kinostarts vom 23. Oktober 2014

Die TV-Serien erprobten Wikinger wollen in „Northmen“ nun die große Leinwand erobern. Außerdem treten mit „Coming In“ und „Hin und weg“ zwei deutsche Filme gegeneinander an, was beiden nicht unbedingt helfen wird.

Das Stop-Motion-Abenteuer „Die Boxtrolls“ soll Familien ansprechen und wird aufgrund der recht günstigen Konkurrenzsituation sicherlich mehr Besucher machen als die von denselben Produzenten stammenden „Coraline“ und „ParaNorman“ mit zusammen etwas über 250.000. An ein erwachsenes und arthausiges Publikum richtet sich „Am Sonntag bis du tot“ und wird dort sicherlich aufgrund der originellen und neugierig machenden Thematik solide Zahlen schreiben.

Northmen

 

 

 

_04Kommerzielles Potenzial

Was im Fernsehen mit der Serie „Vikings“ funktionierte, müsste eigentlich auch im Kino klappen. So die durchschaubare Kalkulation hinter dieser schweizerisch-deutschen-süfafrikanischen Koproduktion. Doch sie wird trotz viel Social Media-Buchei nicht aufgehen, dazu ist das Thema für die breite Masse zu uninteressant, die Besetzung zu unbekannt und der Markt zu voll.

_04Künstlerisches Potenzial

Ein Wikingerfilm ohne Schiff ist wie ein Western ohne rauchende Colts. Die nordischen Landratten müssen sich dafür durch die schottischen Highlands und eine dünne Story kämpfen. Das ist zwar nicht schlecht gemacht, wirkt aber zugleich wie eine verzweifelt auf Kinolänge gezogene Serienepisode und daher auf der Leinwand etwas verloren. Von großem Epos weit und breit keine Spur.

 

Coming In

 

 

 

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Kostja Ullmann ist kein Star, Aylin Tezel auch nicht und der alberne Trailer überzeugt weder in den Kinos noch in den Netzwerken. Ein Film, für den sich kaum jemand interessiert, sein Verleih anscheinend auch nicht so recht. Daher: Ein Flop mit Ansage.

_04Künstlerisches Potenzial

Das Thema klingt von seiner Plotidee recht viel versprechend, wird dann aber zu einer austauschbaren RomCom verwässert. Schmachtfetzen mit schön anzusehenden Sightseeing-Berlin-Bildern, aber nur bedingt überzeugendem Personal.

 

Hin und weg

 

 

 

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Zwar sorgte die Ice Bucket Challenge dafür, dass die Krankheit ALS in aller Munde war, doch ob der Film jetzt noch davon profitieren wird, darf bezweifelt werden. Mit Florian David Fitz und Jürgen Vogel gibt es zwar zwei Stars im Aufgebot, die jedoch keine zwingenden Kassenmagneten sind. Gleiches gilt für das sperrige Thema. Das schwierige Marktumfeld wird sein übriges tun, sodass man auch von diesem Melodram nicht allzu viel erwarten sollte.

_03Künstlerisches Potenzial

Regisseur Christian Zübert gelingt es fast nie, seine Zuschauer emotional mit auf diese Fahrradreise in den Tod zu nehmen. Ähnlich absehbar und frei von jeglichen Überraschungen wie der Trip der Freunde nach Oostende verläuft auch die Dramaturgie dieses in allen Belangen viel zu bemühten und lahmen Melodrams, dessen blasse Figuren sich gelangweilt an abgegriffenen Klischees abarbeiten. Trotz der tollen Besetzung eine herbe Enttäuschung.