In den USA ist es den Marvel-Machern bereits geglückt, mit „Guardians of the Galaxy” neben den berühmten „Avengers“ eine neue Clique diesmal eher komischer Superhelden zu etablieren. Doch lässt sich dieser Erfolg auf Deutschland übertragen? Gegen die galaktischen Spaßvögel tritt mit „Doktorspiele” die heimische Antwort auf die „American Pie“-Filme an. Außerdem startet mit „Can a Song Save Your Life?“ noch eine echtes Filmkleinod, dem es nicht zuletzt aufgrund der Besetzung spielend gelingen wird, sich als Sleeper-Hit zu etablieren und so die gut 150.000 Gesamtbesucher von „Once“ zu übertreffen.
Guardians of the Galaxy
Es steht Marvel drauf, womit die Qualität im Bereich der Comicverfilmungen schon mal gewährleistet wäre. Und auch beim Trailer wird in den deutschen Kinosälen gerne mal gelacht. Bleibt nur das Problem, dass die selbsternannten Retter der Galaxie bei uns nahezu unbekannt sind, was einen durchschlagenden Erfolg wie in den USA und das Durchbrechen der Eine-Million-Gesamtbesucherschallmauer schwierig gestalten wird.
Als Gegenentwurf zum hochglanzpolierten „Avengers“-Universum ist diese Comicverfilmung ein Volltreffer geworden. Die Underdog-Protagonisten sind jeder auf seine Weise sympathisch, die Dialoge sitzen, die Spezialeffekte sind Marvel-typisch erste Klasse und die Story zwar nicht der ganz große Wurf, aber zumindest hinreichend spannend. Und dank seines schmuddeligen Retrolooks und den hemdsärmligen Charakteren geht das Ganze sogar noch als liebevolle Verbeugung vor den „Star Wars“-Filmen durch.
Doktorspiele
Der Trailer sieht vielversprechend aus und kommt beim Publikum hervorragend an. Diese deutsche Teenie-Komödie gegen die Galaxien-Retter antreten zu lassen, war trotzdem nicht die allerglücklichste Entscheidung. So bleibt die Frage, ob sich das Jungvolk selbst gerne beim Pubertieren zusehen und dazu auch noch seine Altersgenossen animiert? Nicht wirklich, und daher sind mehr als eine halbe Million Gesamtbesucher für diesen schlüpfrigen Quatsch nicht unbedingt zu erwarten.
Als deutsche Antwort auf „American Pie“ wird diese Teenie-Komödie angepriesen und in der Tat kommt sie dem US-Vorbild recht nahe, was nicht zuletzt am souveränen Inszenierungsstil von Jugendversteher Marco Petry liegt. Trotzdem will der Funke nicht so recht überspringen, viele Szenen und Dialoge wirken hölzern oder gewollt auf jugendlich getrimmt und ein bisschen zu sehr von gestern.