Storm Hunters

Der zweite Film, der diese Woche startet und den wir bereits vorab sehen konnten, ist Storm Hunters. Als er Anfang des Jahres auf der Münchener Filmwoche angekündigt wurde, war die Qualität des Trailers eine Überraschung für mich. Die Spezialeffekte sahen gut aus und versprachen einen knackigen Actionfilm auf den Spuren von Twister. Und wenn man sich das kalte Schmuddelwetter der letzten Tage ansieht, ist es genau der richtige Film, um einen wieder versöhnlich zu stimmen: Wir mögen vielleicht frieren, aber immerhin werden wir nicht fortgeweht …

Storm Hunters

Pete (Matt Walsh) ist ein Storm Hunter, der mit hochspezialisierter Ausrüstung Wirbelstürmen nachjagt, um sie zu dokumentieren. Allison (Sarah Wayne Callies) ist die Wissenschaftlerin in seinem Team, die einen Tornado ausmacht, der auf eine Kleinstadt zuhält. Dort bereiten sich gerade die Schüler der High School auf ihre Abschlussfeier vor …

Als Found Footage Film gestartet, erzählt dieser Katastrophenfilm seine Geschichte im Stil einer Dokumentation. Einerseits entsteht so eine Unmittelbarkeit, die fasziniert und einem das Gefühl vermittelt, mitten im Geschehen zu sein, andererseits schafft sie so auch eine unnötige Distanz zu den Figuren. Außerdem erscheint es nicht unbedingt realistisch, dass sich ausnahmslos jeder an seine Kamera klammert und weiter filmt, während rings um ihn herum die Hölle losbricht.

Der Trailer war äußerst effektiv und versprach einen ausgewachsenen Katastrophenfilm, das Resultat ist jedoch – vermutlich wegen des verhältnismäßig geringen Budgets für eine Produktion dieses Genres – eine abgespeckte Variante davon. Dennoch kann der Film mit guten bis sehr guten Effekten aufwarten, enttäuscht aber, sobald es um die Konflikte der Charaktere geht. Andererseits: Klischees sind in diesem Genre vermutlich nicht zu vermeiden – und wer erwartet schon ein ausgefeiltes Drama, solange die Action stimmt?

Alles in allem ein zünftiger Spaß, solide gemacht, mit sympathischen Darstellern und spannenden Momenten. Für einen vergnüglichen Kinoabend ist das genug.

Note: 3

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.