Madame Mallory und der Duft von Curry

Diese Woche starten gleich zwei Filme, die wir bereits auf der Film-Messe in Köln sehen durften. Auf Madame Mallory und der Duft von Curry hatte ich mich schon sehr gefreut, zum einen weil ich ein Fan von Lasse Hallström bin, zum anderen hat mir der Trailer sehr gut gefallen.

Madame Mallory und der Duft von Curry

Nachdem politische Extremisten ihr Restaurant in Indien niedergebrannt haben, macht sich die Familie Kadam auf den Weg nach Europa. Durch Zufall stranden sie in einer französischen Kleinstadt, wo sie ein heruntergekommenes Etablissement kaufen, um dort der indischen Küche zu huldigen. Dummerweise befindet sich auf der anderen Straßenseite das Feinschmeckerlokal von Madame Mallory (Helen Mirren), der die Fremden ein Dorn im Auge sind. Doch Papa Kadam (Om Puri) nimmt die Herausforderung an, schließlich hat er ein As im Ärmel: Sohnemann Hassan (Manish Dayal) ist ein Meisterkoch …

Nach Chocolat hat Lasse Hallström einen weiteren, herrlich leichten und fröhlichen Film übers Essen gedreht, diesmal über die indische und die französische Küche und einen absurden Wettstreit zwischen zwei Restaurants, bei dem auch eine Romanze à la Romeo und Julia nicht fehlen darf. Dem Film liegt der Roman Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef von Richard C. Morais zugrunde, der ein weltweiter Bestseller war.

Die Geschichte ist mit leichter Hand erzählt, wunderbar gespielt, ganz besonders von Helen Mirren und Om Puri. Neben dem Krieg der Kochtöpfe geht es auch um Flüchtlinge und Fremdenfeindlichkeit, Ehrgeiz und familiären Zusammenhalt, um althergebrachte Traditionen und notwendige Veränderungen – gewissermaßen ein europäischer Film mit amerikanischen Botschaften.

Alles in allem ein gelungenes Familiendrama und eine charmante Komödie, auch wenn der Film im letzten Drittel ein wenig abschweift und eine Spur zu lang geraten ist. Ein sinnliches Vergnügen, das man sich nicht mit leerem Magen anschauen sollte.

Note: 2

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.