Es ist tatsächlich zehn Jahre her, seit ich das letzte Mal auf der Film Messe in Köln war, die damals, wenn ich mich nicht irre, noch nicht unter diesem Namen und erst im September stattfand. Zeit also, mal wieder vom Rhein zu berichten über spektakuläre neue Filme und sensationelle Neuigkeiten (man wird ja noch hoffen dürfen).
Die Anreise am Montag begann schon einmal abenteuerlich. Durch das Zugunglück in Mannheim konnten wir nicht unserer geplanten Reiseroute folgen, waren dafür – dank glücklicher Umstände – aber eine halbe Stunde früher als in Köln. Der Nachteil war, dass die Klimaanlage in unserem Waggon nicht funktionierte. Wir hatten die Wahl, entweder sitzen zu bleiben und zu schwitzen oder in einem klimatisierten Abteil zu stehen. Wir entschieden uns für die Sauna – den Spa-Waggon sozusagen. Immerhin verteilten Servicemitarbeiter kostenlos kalte Getränke und trugen die Ohnmächtigen hinaus, damit sie uns nicht den Weg versperrten.
Unser Hotel liegt praktischerweise in Steinwurfweite vom Cinedom, dem Veranstaltungsort, entfernt, was den Heimweg nach den Partys (falls es welche gibt) verkürzen könnte. Es sei denn, wir torkeln in die falsche Richtung. Nein, natürlich wird nicht gefeiert (höchstens ein kleines bisschen), sondern fleißig berichtet. Mark G. tüftelt schon an einem Plan, nach dem wir die interessantesten der über zwanzig gezeigten Filme sehen können.
Mehr darüber und von den Tradeshows der Verleiher, die am Dienstag präsentiert werden, ab morgen dann an dieser Stelle. Zur Einstimmung waren wir mit einer Nichte von Mark G. brasilianisch essen. Wer die Küche kennt, weiß, dass sie nichts für Vegetarier ist. Nach einem üppigen Vorspeisenbüffet mit diversen Salaten und viel Fisch gab es eine schier nicht enden wollende Abfolge gegrillten Fleisches – Steak, Tafelspitz, Rippchen, Schweinefilet, Würstchen und Ananas. Letztere ist natürlich eine Frucht, wurde aber dennoch gegrillt. Dazu gab es noch Pilze, Kartoffeln, Reis, Bohnen und Paprika – das meiste davon ebenfalls auf dem Rost zubereitet. Und bei jedem Gericht sagte unser Kellner: „Das ist das Beste!“ Nach einem Dutzend (Mini-)Portionen musste ich abwinken. Mehr ging einfach nicht mehr. Schließlich wartete noch ein exotische Dessertbüffet auf uns mit diversen Flans, Papaya-Biskuitrollen, Mangocreme und Brotpudding. Der Verdauungsspaziergang durch die Domstadt danach war dringend notwendig …