In eigener Sache…

Der Fußball ist an allem Schuld. Behaupte ich jetzt einfach mal, weil es gerade so leicht ist, der WM den einen oder anderen eigenen Fehler unterzujubeln. Ursprünglich sollte der heutige Blog-Beitrag planmäßig am Montag erscheinen, aber dann hat es leider ein Missverständnis gegeben. Was der Fußball damit zu tun hat? Eigentlich nichts, außer dass ich meine Überlegung, eine WM-Pause einzulegen, doch in die Tat umsetzen werde.

Wegen der WM starten ja leider nur sehr wenige Filme, die mich wirklich interessieren, im Fernsehen kommt auch nichts, und außerdem bin ich gerade mit den Korrekturen zu meinem nächsten Buch beschäftigt und habe zu gar nichts mehr Zeit. Aus all diesen Gründen werde ich bis Mitte Juli pausieren, mich aber vermutlich in dieser Zeit sporadisch einmal melden –zum Beispiel aus einer südeuropäischen Hauptstadt …

Statt Fußball habe ich mir vergangenen Freitag einen Film im Fernsehen angesehen, und so gibt es zum Abschluss noch eine Kritik:

Takers – The Final Job

Gordon Jennings (Idris Elba) führt eine gerissene Gruppe hochprofessioneller (Bank)Räuber (mit dabei sind u. a. Hayden Christensen, Michael Ealy und Paul Walker). Ghost (T.I.) war früher einmal einer von ihnen, wurde bei einem Job allerdings geschnappt und verbüßte eine mehrjährige Haftstrafe. Nun ist er wieder auf freiem Fuß – und schlägt einen riskanten Überfall auf einen Geldtransporter vor. Der Coup würde sie mit einem Schlag reich machen, aber er ist auch brandgefährlich. Und nicht nur das: Gleichzeitig ist ihnen die Polizei in Gestalt zweier Detectives (Matt Dillon und Jay Hernandez) auf die Schliche gekommen und zieht die Schlinge immer weiter zu…

Der Film hatte das Pech, im selben Jahr wie Armored zu starten, und da sich beide Trailer recht ähnlich waren, habe ich sie immer miteinander verwechselt. Takers beginnt sehr stark mit einem klug durchdachten Raubzug und hält dann die Spannung dank diverser Verfolgungsjagden inklusive einer beachtlichen Parkour-Performance. Auch sonst haben sich die vier Drehbuchautoren jede Menge einfallen lassen: Es gibt einen gekränkten Ex-Knacki, eine ausgespannte Freundin, einen korrupten Polizisten und einen Beamten mit einer zerrütteten Ehe, dazu eine rivalisierende Bande, Schnüffler von der Innenrevision und … und … und …

Genau das ist das Problem des Films, er verzettelt sich in seinen diversen Nebenhandlungen, will zu viele Figuren gleichwertig gewichten und wird dadurch keiner wirklich gerecht. Auch ist nichts davon wirklich originell, obwohl es einige gelungene Wendungen gibt, die dem Film eine besondere Note verleihen. Letzten Endes rettet ihn jedoch vor allem die Spannung, die bis zum tragischen Ende aufrechterhalten wird, auch wenn der Showdown schließlich etwas enttäuscht.

Kein Thriller, den man gesehen haben muss, aber man langweilt sich wenigstens nicht und trifft jede Menge alte Bekannte wieder, die man lange nicht in einem Film gesehen hat.

Note: 3-

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.