Über das Christi Himmelfahrt-Wochenende und kurz vor dem WM-Anpfiff wollen es die US-Majors noch einmal wissen und fahren mit „Maleficent”, „Edge of Tomorrow” und „A Million Ways to Die in the West” zumindest auf dem Papier hochkarätiges Produkt auf. Ob es wirklich eine gute Idee war, all diese potenziellen Blockbuster gegeneinander und gegen die bereits laufenden „X-Men“ antreten zu lassen, darf vehement bezweifelt werden. Bleibt nur die Frage: Wer wird gewinnen, wer verlieren? Im Bereich des gehobenen Mainstreams kommt dann noch „Die zwei Gesichter des Januars” in unsere Kinos, der über eine längere Laufzeit sicherlich sein (anspruchsvolleres) Publikum finden wird.
Edge of Tomorrow
Tom Cruise hat ein Großteil seines Publikums-Mojos verloren, wie einmal mehr im letzten Jahr die verhaltenen Ergebnisse von „Oblivion“ mit seinen 850.000 Gesamtbesuchern gezeigt haben. Aufgrund der angespannten Konkurrenzsituation eher ein paar Besucher weniger wird dieser vom Genre her ähnlich gelagerte SciFi-Actioner einfahren.
Nicht wirklich originell, dafür recht erfrischend als „Und täglich kämpft der Robocop“-Verschnitt mutet die Plot-Idee an. Doch der Reiz der Wiederholung des ewig Gleichen hat sich schnell erschöpft und auch der finale Twist bleibt unbefriedigend. Trotz solider Vorstellungen von Tom Cruise und Emily Blunt kann diese Comic-Verfilmung zu selten wirklich begeistern.
Maleficent
Hat man darauf gewartet, das Märchen von Dornröschen aus der Perspektive der bösen Fee erzählt zu bekommen? Eher nicht! Und daran werden auch die Besetzung mit Angelina Jolie und die eindrucksvollen Bilder nur bedingt etwas ändern können.
Dass Regisseur Robert Stromberg eigentlich Filmausstatter war, ist seinem Werk anzumerken. So ist sein Fantasy-Märchen-Epos zwar schön anzusehen und Angelina Jolie spielt engagiert, die Story und ihre Figuren bleiben aber blass und uninspiriert.
A Million Ways to Die in the West
Bei „Ted“ darf davon ausgegangen werden, dass dieser wegen des sprechenden Teddys und Mark Wahlberg so gut funktioniert hat und nicht wegen dem dahinter steckenden, bei uns nahezu unbekannten Mastermind Seth MacFarlane. Teddy und Wahlberg gibt es diesmal nicht, stattdessen eine Western-Parodie mit viel MacFarlane sowie ein wenig Charlize Theron, Liam Neeson und Amanda Seyfried. Der Trailer kommt nur mittelmäßig an und Komödien gibt es derzeit bereits genug. Und so wird diese letzte von den Kojoten gebissen.
Seth McFarlanes Humor ist eher für die Gegenwart gemacht, vor einem historischen Hintergrund funktioniert er nur in Ansätzen. So ist sein Ausflug in den Wilden Westen so überflüssig wie der im dritten „Zurück in die Zukunft“-Teil. Aber auch Gagfrequenz und -qualität sowie die Originalität von Story und Figuren haben im Vergleich zu „Ted“ merklich nachgelassen. War der Vorgänger noch zu 100% witzig und gelungen, sind hier nur noch magere 30% davon übrig geblieben.