Russel „Gladiator“ Crowe ist als Archebauer Noah wieder mal in einem Sandalen-Epos zu sehen. Doch reicht das, um das Publikum für diesen biblischen Stoff zu begeistern? Da hat es „Rio 2“ als Fortsetzung erst einmal leichter, zumal der Markt gerade einen Animationsfilm gut aufnehmen kann. Mit dem Start des „Lego Movie“ eine Woche später steht allerdings heftige Konkurrenz ins Haus, was die Langlaufeigenschaften von „Rio 2“ beeinträchtigen wird. Im undankbaren Niemandsland zwischen Mainstream und Arthouse sind die drei Neustarts „A Long Way Down“, das mit Christian Bale immerhin prominent besetzte Krimidrama „Auge um Auge“ sowie der koreanische Action-Hit „Snowpiercer“ angesiedelt, die es jedoch alle drei schwer haben werden, ein größeres Publikum zu finden.
Noah
Das Potenzial von Russel Crowe, Emma Watson sowie dem eher dem Arthouse-Kino zuzurechnenden Regisseur Darren Aronofsky wird nicht ausreichen, damit aus dieser frei interpretierten Verfilmung des Noah-Stoffes aus dem Alten Testament ein echter Kinohit wird. Zumal in den folgenden Wochen die Konkurrenz mit „Die Bestimmung“ und „Amazing Spider-Man 2“ sehr groß ist.
Irgendwo zwischen antikem Action-Kino, Fantasy-Spektakel und metaphysischem Botschafts-Tamtam verliert sich diese Verfilmung der bekannten alttestamentarischen Geschichte in ihrer eigenen Schlichtheit und platten Metaphorik. Was in Erinnerung bleibt, ist die eindrucksvolle Wucht der Bilder und Tier- und Landschaftspanoramen.
A Long Way Down
Eine Romanverfilmung, für die es außer den Nick Hornby-Fans keine echte Zielgruppe gibt: Die Besetzung mit Pierce Brosnan, Toni Collette und den derzeit auch in „Need For Speed“ zu sehenden Darstellern Imogen Poots und Aaron Paul ist zu wenig zugkräftig, um diese inhaltlich eher simpel gestrickte Dramödie zu einem nachhaltigen Kinoerfolg werden zu lassen.
Außer der recht originellen Grundidee, dass sich vier höchst unterschiedliche Selbstmordkandidaten auf einem Hochhausdach treffen und sich danach gegenseitig therapieren, hat diese Verfilmung eines Romans von Nick Hornby wenig Aufregendes zu bieten. Denn nach ungefähr der Hälfte der Zeit haben die vier Hauptfiguren ihren Reiz für den Zuschauer verloren. Zum Schluss kommt diese Dramödie dann noch mit der Gefühlsklatsche um die Ecke und versucht, beim Zuschauer wieder emotional anzudocken, was jedoch in erster Linie kalkuliert wirkt und somit die dramaturgische Schwäche und Schwerfälligkeit des Drehbuchs erst recht offenbart.