Nach den soliden Zahlen von „Non-Stop“ wird ein ähnlich Action-verliebtes Publikum bereits eine Woche später mit der Spielverfilmung „Need for Speed“ und dem Kriegsfilm „Lone Survivor“ gleich doppelt bedient. Ob es jedoch eine gute Idee war, zwei Filme, die es auf dieselbe männlich-junge Zielgruppe abgesehen haben, gegeneinander antreten zu lassen, darf bezweifelt werden. Und es ist kein großes Geheimnis, wer dabei die Nase vorn haben wird.
Need For Speed
Das Videospiel ist eine der stärksten Marken in seinem Segment, der Trailer sieht vielversprechend aus und zeigt genau das, was Gamer sehen wollen. Zwar wird der Autorennstreifen kaum in die Sphären der „Fast & Furious“-Filme vorstoßen, solide Zahlen zumindest am Startwochenende sind trotzdem zu erwarten.
Wer eine halbwegs intelligente Story, mehr als nur dümmliche Dialoge und Figuren jenseits irgendwelcher Klischees erwartet, wird – wie nicht unbedingt anders zu erwarten – enttäuscht werden. Und auch „Breaking Bad“-Star Aaron Paul bleibt erschreckend blass. Dafür werden die Renn- und Action-Sequenzen das Herz jedes Fans mindestens einen Gang höher schalten lassen.
Lone Survivor
US-Kriegsfilme mit Heldengeheul und Patriotismusalarm funktionieren in Deutschland in der Regel nicht gut und an dieses Gesetz wird sich auch dieser Baller-Actioner halten. Da auch die Konkurrenzsituation alles andere als ideal ist, wird das Potenzial noch weiter schrumpfen und der Film muss sein Geld in den folgenden Auswertungsstufen verdienen.
Handwerklich erstklassig umgesetzt, zeigt Militärfilmspezialist Peter Berg in schonungslosen Bildern das Leiden eines in Afghanistan von einer Taliban-Übermacht in die Enge getriebnen Sondereinsatzkommandos der US-Navy. Da sich Berg aber wenig für seine Protagonisten interessiert, wird man stattdessen als Zuschauer über gut zwei Stunden (gefühlt noch länger) unter Dauerfeuer gelegt. Und das ist nicht nur inhaltlich dünne, sondern schlicht und einfach langweilig!
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Ein echter Bestseller ist nicht die schlechteste Basis für einen Erfolg auch an den Kinokassen. In vielen anderen Ländern hat dies bereits funktioniert und auch bei uns spricht wenig dagegen, dass dieser schrullige Kinospaß zumindest in den Programmkinos solide Zahlen schreiben wird.
Vom Storytelling nicht ganz so überzeugend und vergnüglich wie die Romanvorlage, kann der Film vor allem mit schwarzem Humor, der Absurdität des ganz alltäglichen Wahnsinns der Weltgeschichte und seinem Hauptdarsteller Robert Gustafsson begeistern.