Der von Frauen wie Männern gleichermaßen geliebte Hollywood-Charismatiker gegen das selbstverliebte deutsche Chef-Ekelpaket: Clooney gegen Stromberg lautet das Duell dieses Kinowochenendes, das einem lauen Markt wieder Leben einhauchen wird. Fürs Familienpublikum schwingt sich noch ein animierter Tarzan durch die Säle, für die Arthouse-Fans gibts gewohnt Skandalöses von Lars von Trier und ein türkisches Hit-Sequel steht ebenfalls in den Startlöchern.
Stromberg
Wie die Vorverkaufszahlen der Previews zeigen, werden die Fans des Capitol-Bürohengstes die Kinos zumindest am ersten Wochenende stürmen und aufgrund der positiven Mundpropaganda dafür sorgen, dass eine nicht ganz so „Stromberg“-affine Klientel nachfolgt. Der Papa wird’s also auch im Kino machen, was Crowdfunding-Investoren, Kinobesitzer und Produzenten gleichermaßen freuen wird.
Man hätte viel falsch machen können bei dieser Adaption einer TV-Comedy-Serie für die große Leinwand, doch davon ist glücklicherweise (fast) nichts passiert. Die Dramaturgie hält über zwei Stunden problemlos durch, steigert sich zu einem famosen Finale und die Figuren bekommen mehr Tiefe. Ansonsten gibt’s reichlich vom Gewohnten: Witzige Sprüche, die typische Doku-Optik und ein Wiedersehen mit allen aktuellen und vielen ehemaligen Darstellern der Serie.
Monuments Men
Die Besetzung, die deutsche Thematik und der Berlinale-Premieren-Buzz werden das Publikum in die Kinos locken, wenngleich der ganz große Run ausbleibt. So wird dieser Weltkriegsschinken besuchermäßig irgendwo zwischen Clooneys letzten Filmen „Gravity“ und „The Descendants“ liegen.
Zu viele Figuren verderben selbst die beste Geschichte. Eine unschöne Erfahrung, die der eigentlich auch als Regisseur versierte George Clooney bei diesem Weltkriegsdrama machen muss. So bietet sein so prominent in Deutschland gedrehtes Kunstjägerspektakel zwar kurzweilige Unterhaltung, läuft aber nie so recht rund.
Tarzan
Die Figur ist ein Klassiker, die Story wurde verzeitgeistigt und der Markt kann derzeit einen weiteren Animationsfilm gut vertragen. So sind zumindest in der ersten Woche ähnlich solide Zahlen wie bei „Free Birds“ zu erwarten, bis „Mr. Peabody & Sherman“ dem Dschungelbewohner dann bei weiteren Lianenschwüngen ausbremsen werden.
Animationstechnisch ist dieses rasant erzählte Dschungelabenteuer auch im internationalen Vergleich absolut state of the art. Schade, dass die Erzählweise zu umständlich und die Story selbst etwas altbacken ausgefallen sind.