Nachdem die breiten Januar-Starts schon von vornherein wenig viel versprechend klangen und abgesehen von „The Wolf of Wall Street“ auch an den Kinokassen für keinerlei Überraschungen sorgten, darf am ersten Februar-Wochenende Matthias Schweighöfer die Damen ins Kino locken, während das „Robocop“-Remake die männlichen Besucher ansprechen soll, „Free Birds“ für die Familien gedacht ist und „Dallas Buyers Club“ das anspruchsvolle Publikum anziehen soll. Mal sehen, ob die Rechnung aufgeht?
Vaterfreuden
Matthias Schweighöfer hat das Alter seiner Co-Darstellerin runtergeschraubt und wird damit ohne Frage die Besucherzahlen im Vergleich zu „Frau Ella“ nach oben treiben.
Schweighöfer präsentiert sich als Regisseur und Hauptdarsteller einmal mehr in Hochform und bewegt sich als großer Junge mit ebenso großem Herz auf bekanntem Terrain. Sonnendurchflutete Bilder, schöne Menschen, gelungene Gags, sympathische Figuren und ordentlich was fürs Herz machen diese Romantikkomödie zu einer rundherum runden Angelegenheit.
Robocop
Krachige SciFi-Action passt derzeit gut in die Angebotspalette und wird daher zumindest am Startwochenende ihre Zuschauer finden. Bis die negative Mundpropaganda dem Roboterhybriden ein schnelles Auswertungsende bescheren wird.
Wer einen kultigen Trash-Streifen ernsthaft rebooten möchte, setzt lediglich auf die pure Neugierde der Zuschauer und ist entsprechend aufs schnelle Geld mit einer bereits bekannten Marke aus. Dies trifft auch auf dieses visuell durchaus ansprechende, von Figuren, Story und Dramaturgie her aber enttäuschend flache und viel zu jugendfreundliche Remake eines SciFi-Klassikers zu.
Free Birds
Dass es sich hierbei nicht nur handwerklich um keine Pixar-, Disney- oder Dreamworks-Produktion handelt, riechen die Kinogänger sofort. Dazu noch ein ur-amerikanisches Thema weit weg vom entsprechenden Feiertag platziert. Da können auch der prominente deutsche Stimmencast und das für Animationsfilme günstige Marktumfeld nicht viel rausholen.
Sehr schnell hat die Story ihr Futter verschossen, sodass die sympathischen Figuren und einige gelungene Gags nicht ausreichen, um diesen flügellahmen Animationsspaß abheben zu lassen.
Dallas Buyers Club
Ähnlich wie „12 Years a Slave“ wird auch diese sich im Oscar-Rennen befindliche Arthouse-Perle trotz des sperrigen und sehr amerikanischen Themas über eine längere Laufzeit bis zur Oscarverleihung und darüber hinaus ihr Publikum finden.
Was die Darbietungen von Matthew McConaughey und Jared Leto angeht, kann dieses auf wahren Begebenheiten beruhende Pharma-Drama voll überzeugen. Inhaltlich hält die Story zum Ende hin leider nur noch sehr wenig Überraschendes oder Interessantes bereit, was einen nicht zuletzt angesichts der knapp zweistündigen Laufzeit des Films das Kino etwas unbefriedigt verlassen lässt.