Der gestiefelte Kater

Ursprünglich sollte an dieser Stelle mein Jahresrückblick auf 2013 folgen, aber da ich potentielle Top Ten-Kandidaten wie Der Hobbit – Smaugs Einöde noch nicht gesehen habe, in den nächsten Tagen jedoch nachholen möchte, muss ich diesen Beitrag ein wenig verschieben. An dieser Stelle könnte nun eine Kritik zu Spielbergs Lincoln folgen, den ich mir gestern Abend anschauen wollte, wenn – ja, wenn ich nicht dabei eingeschlafen wäre…

Zum Glück habe ich immer noch etliche ältere Kritiken auf Lager:

Der gestiefelte Kater

Er ist eine Legende: Der gestiefelte Kater, ein Meisterdieb und Casanova, der steckbrieflich gesucht wird. Als er eines Tages versucht, Jack und Jill die Zauberbohnen zu stehlen, kommt ihm die Konkurrenz in Form von Kitty dazwischen, einer gewandten Diebin, die dem Kater rasch den Kopf verdreht. Die Katze arbeitet für Humpty Dumpty, mit dem der Kater im selben Waisenhaus aufgewachsen ist und der ihn überreden will, gemeinsame Sache zu machen. Doch der Kater traut dem Ei nicht…

In den Shrek–Filmen war der freche Kater mit dem spanischen Akzent immer für einen Lacher gut, vor allem wenn er seinen unschuldigen Kätzchenblick aufsieht, dem keiner widerstehen kann. Nachdem er Shrek ständig die Schau gestohlen hat, bekommt er nun sein Solo-Abenteuer, das auch recht vielversprechend mit vielen Western-Anleihen losgeht. Leider bekommt der Geschichte die wilde Märchen-Mixtur nicht, denn mit dem Auftauchen von Humpty Dumpty ist der Spaß beinahe schon wieder vorbei. Das empfindliche, eingebildete (und zudem mies synchronisierte) Ei passt irgendwie nicht in die Story, die sich um den Raub der Gans, die goldene Eier legt, dreht und die mit einem Ende aufwartet, das an die Kindergarten-Version von Godzilla erinnert. Sobald die Macher allerdings das Tempo erhöhen und für Action sorgen, macht der Film wieder Spaß und unterhält mit viel Einfallsreichtum und schön animierten Szenen. Leider bleibt der Humor weitgehend auf der Strecke, da hilft auch kein unschuldiger Katzenblick…

Note: 3-

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.