Kinostarts vom 16. Januar 2014

Zwei bei den diesjährigen Oscars und Golden Globes hochgehandelte Werke von renommierten Regisseuren, besetzt mit brillanten Hauptdarstellern treten gegeneinander an und könnten zugleich unterschiedlicher kaum sein: Martin Scorsese inszeniert seinen Lieblingsmimen Leonardo DiCaprio in einer großen, dreistündigen Investmenbanker-Sause inklusive bösem Erwachen, während Arthouse-Ikone Steve McQueen Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor (und uns Zuschauer) durch die Hölle des Sklavendaseins schickt. Und auch Ruhrpott-Urgestein Peter Thorwarth lässt in Anlehnung an seine „Bang Boom Bang“-Trilogie Axel Stein und Moritz Bleibtreu eine Dortmunder Tour de Force durchleben – jedoch eine der surreal-komischen Art. Es scheint also für jeden etwas dabei zu sein an diesem Wochenende, doch halten die Filme auch was sie versprechen?

The Wolf of Wall Street

 

 

 

_08Kommerzielles Potenzial

Leonardo DiCaprio ist mittlerweile eine sichere Bank beim deutschen Publikum, der verlässlich auch mit anspruchsvolleren Filmen wie „Der große Gatsby“ oder „Shutter Island“ mindestens eine Million Zuschauer generiert. Dies wird diesmal nicht anders sein.

_10Künstlerisches Potenzial

Überlang, deftig-dekadent und so schrill wie das wirkliche Leben des betrügerischen Investmentbankers Jordan Belfort, den Leonardo DiCaprio mit genialer Frech-kommt-weiter-Manier verkörpert, kommt Martin Scorseses drogen-, testosteron- und adrenalingesteuertes Biopic über den unbedarften Zuschauer. Nur leider bleibt der Film ähnlich oberflächlich und glatt wie die auftretenden Figuren.

 

Nicht mein Tag

 

 

 

_05Kommerzielles Potenzial

„Fack Ju Göhte“ ist immer noch präsent in den Köpfen und Kinos, Bullys „Buddy“ ist gefloppt und nun wollen es Axel Stein und Moritz Bleibtreu im kalauernden Doppelpack versuchen. Doch ersterer ist im TV Zuhause und letzterer funktioniert als Kinozuschauermagnet nur manchmal. So sollte man außerhalb des Ruhrpotts besser nicht allzu viel erwarten von diesem allzu albernen Kleinkriminellen-Klamauk.

_05Künstlerisches Potenzial

Mit dem Schnodderhumor der „Bang Boom Bang“-Trilogie hat sich Regisseur Peter Thorwarth in die Herzen der Ruhrpöttler (und auch vieler anderer Deutscher) inszeniert. Jetzt kehrt er zu seinen Wurzeln zurück, ohne dabei jedoch die komische Qualität seines Erstlings erreichen zu können.

 

12 Years a Slave

 

 

 

_09Kommerzielles Potenzial

Der ähnlich gelagerte „Butler“ musste im vergangenen Herbst noch ohne die Oscar- und Gloden Globe-Power auskommen, daher dürfte bei diesem Sklavendrama einiges mehr an Besuchern zu erwarten sein, obwohl es bis zum Oscar-Wochenende noch Einiges an Zeit zu überbrücken gilt.

_10Künstlerisches Potenzial

So brutal unter die Haut gehend hat man die Sklaverei noch nicht inszeniert gesehen. Doch auch darüber hinaus erweist sich Steve McQueen einmal mehr als wegweisender Regisseur mit ausgeprägter eigener Handschrift. Großes und absolut sehenswertes Schauspielerkino rund um einen oscarverdächtig-famosen Chiwetel Ejiofor, bei dem die auf wahren Begebenheiten beruhende Story aufgrund ihrer inhaltlichen Redundanz und Absehbarkeit jedoch ein Schwachpunkt bleibt.

 

Fünf Freunde 3

 

 

 

_09Kommerzielles Potenzial

Bei diesem Januar-Franchise der Constantin weiß man, was man bekommt: Einen soliden, auf einer erfolgreichen Buchreihe basierenden Kinderfilm, der auch diesmal dank fehlender Konkurrenz die eine Million-Besucher-Marke knacken wird.

_09Künstlerisches Potenzial

Solider dritter Teil, bei dem das erfolgreiche Macher-Team der jungen Zielgruppe erneut das liefert, was diese von dem menschlich-tierischen Helden-Quintett erwartet.