Januar

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein wunderbares, fantasievolles, traumhaftes neues Jahr mit vielen großartigen Filmen! Das Jahr 2025 klingt für mich ja eher wie Science-Fiction als Gegenwart, aber ich schätze, ich werde mich in den nächsten zwölf Monaten noch daran gewöhnen.

Mit dem neuen Jahr kommen auch immer neue Chancen – und neue Filme. Nach den eher mageren letzten Jahren hoffe ich auf ein cineastisches Feuerwerk und aufregende Stunden im Kino, und die ersten Wochen sehen diesbezüglich schon mal sehr gut aus. Der Januar ist ohnehin einer meiner liebsten Kinomonate, starten dann bei uns viele Oscarhoffnungen, und meistens ist der Dezember so hektisch, dass ich noch einige Filme nachholen muss. Über einen Mangel an attraktiven Angeboten kann man sich diesmal wirklich nicht beschweren – da fängt das neue Jahr gleich prima an. Hier sind meine Favoriten:

Die ersten drei Filme sind bereits vergangene Woche gestartet, darunter Better Man – Die Robbie Williams Story. Auf den ersten Blick eines der üblichen Musiker-Bio-Pics, aber die Idee, den Star durch einen Affen zu ersetzen, hat etwas Bestechendes. Ich bin neugierig.

Nosferatu – Der Untote ist ein ungewöhnliches Remake, nicht das erste des deutschen Stummfilmklassikers, aber dank Regisseur Robert Eggers sicherlich ein visuell überaus beeindruckendes.

Queer: Luca Guadagnino hat mich die letzten Male leider enttäuscht, aber der Trailer zu seinem neuen Werk sah ziemlich gut aus. Ich hoffe auf einen neuen A Single Man.

In dem Film We Live In Time brillieren die beiden sehr sympathischen Darsteller Florence Pugh und Andrew Garfield in einer Tragik-Romanze à la Love Story. Taschentücher nicht vergessen!

Auch die Ereignisse rund um das Olympia-Attentat von 1972 wurden bereits verfilmt, aber September 5 – The Day Terror Went Live konzentriert sich auf das US-amerikanische Fernsehteam, das live darüber berichtete, und wagt so einen neuen Ansatz.

Clint Eastwood geht stramm auf die 95 zu und dreht immer noch fleißig Filme (Billy Wilder wäre so neidisch, durfte er schon in seinen späten Siebzigern nicht mehr Regie führen, weil die Versicherungen nicht mitmachten). Eastwoods neuestes Werk ist Juror#2, von dem man viel Gutes hört.

Die Tour de Force zweier jüdischer Cousins zu den Holocaust-Erinnerungsstätten in Polen A Real Pain beweist einmal mehr, wie leichtfüßig man (also die Amis) mit dem Thema umgehen kann.


Der Trailer zum Klassiker Der Graf von Monte Christo sieht so frisch und spannend aus, dass man sogar Lust auf die drölfziste Verfilmung des Stoffes bekommt.

Der Brutalist ist eine Oscarhoffnung, von der ich bis vor wenigen Wochen noch nie gehört hatte und die wie ein episches Einwandererdrama aussieht. Ich bin gespannt, wie der Film im fremdenfeindlichen Klima der USA ankommt – und ob ich die dreieinhalb Stunden Laufzeit durchhalte.

Mit Paddington in Peru gibt es zuletzt noch ein wunderbar eskapistisches Abenteuer für die ganze Familie, bei dem einem das Herz aufgeht.

Alles in allem ein rundum gelungenes Programm, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Ich freue mich jedenfalls auf diesen Monat. Wir sehen uns im Kino!

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.