November

Der November gilt bekanntlich auch als Nebelmonat, und tatsächlich scheint bei uns seit gut einer Woche kaum die Sonne, und alles ist ein diffuses, graues Zwielicht gehüllt, so dass man schon am frühen Morgen das Licht einschalten muss. Ein schmuddeliges Wetter, bei dem man trübsinnig werden könnte und dringend Ablenkung braucht. Oder Schokolade.

Im Kino gibt es glücklicherweise beides, und in den nächsten Wochen starten auch einige interessante Filme. Natürlich wirft Weihnachten bereits seinen tannenbaumförmigen Schatten voraus, und vor allem die Streamer überbieten sich gerade mit einer Flut an kitschigen Feiertagsschmonzetten, in denen alles verpartnert wird, was nicht schnell genug wegrollen kann. Natürlich erscheinen auch einige weihnachtliche Filme im Kino, ich habe mich aber nur auf einen konzentriert und ansonsten auf Kontraste gesetzt. Hier also meine persönlichen Empfehlungen für den Schmuddelmonat November:

Red One: Die Idee vom gekidnappten (oder sonst irgendwie verhinderten) Weihnachtsmann ist nicht brandneu, aber die Umsetzung so witzig und überdreht, dass ich den Trailer auch beim zehnten Mal sehr vergnüglich fand. Ich bin dabei.

Red Rooms – Zeugin des Bösen hat einen faszinierenden Trailer und eine düstere Geschichte über einen Serienmörder, seine Groupies und Gewaltvideos. Macht neugierig.

Gladiator II wollte ich ursprünglich nicht anschauen, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass diese Story fortgesetzt werden sollte. Aber dann haben wir die ersten Minuten des Films gesehen, die mir sehr gut gefallen haben, und jetzt freue ich mich sogar auf den Start.

Mit Robert Harris macht man eigentlich nie etwas falsch, und auch wenn ich Konklave (noch) nicht gelesen habe, bin ich super gespannt auf die Adaption. Endlich mal wieder ein packender, raffinierter Thriller.

Vaiana 2 ist meine Empfehlung für die Familie, wenn man sich in wärmere Gefilde träumen will. Vielleicht sollte ich mir endlich mal den ersten Teil anschauen.

Emilia Pérez erzählt die außerordentliche Geschichte einer Anwältin, die sich für einen Drogenboss einsetzt, der untertauchen will und sich als Transfrau outet. Ein Highlight für die Arthaus-Fraktion.

Wer hingegen auf Action und vor allem auf Martial Arts steht, sollte sich das Schmankerl City of Darkness auf keinen Fall entgehen lassen. Der Trailer verspricht verrückte Kampfkunstszenen und besticht mit einer Coolness, wie man sie lange nicht mehr gesehen hat.

Insgesamt eine Mischung so bunt wie ein amerikanischer Weihnachtsbaum. Ich denke, es ist für jeden Geschmack etwas dabei, also kauft euch ein Ticket, Leute, und macht euch eine schöne Zeit. Wir sehen uns im Kino!

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.