Der Mai ist endlich gekommen, der Frühling schlägt Kapriolen, das menschliche Herz auch, und insgeheim träumen wir bereits von lauen Sommernächten und Urlaub am Strand. So sollte es sein. Tatsächlich ist es irgendwie zu kalt oder zumindest nicht warm genug, meine frisch gezogenen Pflanzen wollen nicht wachsen, und ich bin erkältet.
Okay, vergessen wir die schnöde Wirklichkeit und gehen ins Kino. Welche Filme würden sich wohl im Frühjahr anbieten? Luftige Komödien? Knackige Action? Spannende Thriller oder wenigstens bildgewaltige Historienepen? Auch hier ist die Realität eher enttäuschend. Das Programm im Mai ist so mager, dass es mir schwer gefallen ist, eine Auswahl zu treffen. Eigentlich will ich nur zwei, höchstens drei Filme sehen, doch nach einer gründlichen Suche bin ich noch auf ein paar weitere gestoßen, die für den einen oder anderen interessant sein könnten.
Guardians of the Galaxy Volume 3: Alles geht einmal zu Ende, auch die Abenteuer der beliebtesten Marvel-Filmfiguren (zumindest meine). Hoffen wir, dass der dritte Teil nach dem etwas schwachen zweiten und den durchwachsenen anderen Marvel-Filmen endlich wieder ein großer Spaß wird. Der Film startet bereits heute.
Sisu: Wer sein Steak blutig mag, findet vielleicht auch Gefallen an diesem Gemetzel, bei dem vornehmlich Nazis ums Leben kommen. Die Story ist vielleicht nicht die originellste, aber der Rest schon beinahe Kult.
Living – Einmal wirklich leben: Warum diese Arthaus-Perle erst jetzt startet und nicht kurz vor oder nach den Oscars, verstehe ich nicht, aber ich freue mich darauf. Der oscarnominierte Bill Nighy spielt einen älteren Gentleman, der wieder die Freude am Leben entdeckt. Genau so sollte ein Frühlingsfilm sein.
Renfield: Dracula ist ja inzwischen ein alter Hut, Vampire sowieso, also warum nicht einmal die Geschichte seines Gehilfen erzählen, der in schöner Co-Abhängigkeit im Schatten des Meisters lebt, Superkräfte verliehen bekommen hat und dafür knietief in Blut und Gedärm watet.
Winnie the Pooh: Blood and Honey: Nach dem Cocaine Bear nun ein weiterer amoklaufender Meister Petz, diesmal erwischt es jedoch einen alten Bekannten, den knuffigen Winnie Puuh, der nach Christopher Robins Weggang auf die dunkle Seite wechselt.
Arielle, die Meerjungfrau: Meine Güte, was hat es für ein Gezeter im Netz gegeben, als Disney die Hauptfigur dieser Realfilmversion vorgestellt hat – und sie schwarz war. Mal sehen, wie sich der Film im Getöse des Kulturkampfes schlägt, hübsch anzusehen ist er jedenfalls.
Book Club 2: Ein neues Kapitel: Ich kann mich beim besten Willen nicht an den ersten Teil erinnern. Entweder ist er komplett an mir vorbeigegangen oder ich habe ihn gesehen und gleich wieder vergessen. Nun gibt es die Fortsetzung mit sympathischen Darstellerinnen wie Diane Keaton und Jane Fonda auf Italienreise. Auch das ist noch am ehesten ein Frühlingsfilm.
Ich weiß, eine eher dürftige Liste, aber noch das Beste, was ich diesen Monat finden konnte, und wie immer total subjektiv. Hoffen wir auf einen besseren Juni.