Das Wetter war mies, Termine gab es am Wochenende zum Glück auch nicht, daher war endlich mal wieder Zeit, die Beine hochzulegen und sich ein paar Filme anzuschauen. Dank Sky läuft ja immer etwas, und manchmal will man es sogar sehen – oder lässt sich dazu überreden.
Letzteres gilt für Immer Ärger mit 40 von Judd Apatow, mit dessen vorherigen Komödien Jungfrau (40), männlich, sucht… und Beim ersten Mal ich nicht so wirklich etwas anfangen konnte. Auch die von ihm produzierten Filme erwiesen sich für meinen Geschmack als erstaunlich unlustig bis stellenweise ärgerlich. Vermutlich habe ich einfach nur einen anderen Sinn für Humor, aber nach Immer Ärger mit 40 muss ich bekennen: Ich will nie wieder eine Apatow-Komödie sehen!
Immer Ärger mit 40
Pete (Paul Rudd) und seine Frau Debbie (Leslie Mann) werden in derselben Woche 40. Sie leben ein glückliches Leben, ihm gehört ein Plattenlabel, ihr eine Boutique, und ihre Töchter sind wohlgeraten, auch wenn die ältere ins rebellische Teeniealter kommt. Doch der Schein trügt, denn sie sind bald pleite, was Pete aber geheim zu halten versucht. Bis zu seiner Geburtstagsparty (Debbie hält daran fest, erst 38 zu werden) gibt es noch Ärger mit ihren Vätern (John Lithgow und Albert Brooks), einer Angestellten (Megan Fox) und der renitenten Mutter eines Klassenkameraden einer der Töchter (Melissa McCarthy).
Der Trailer war schon nicht sonderlich witzig oder gar originell, und in der ersten halben Stunde des Films passiert erst einmal gar nichts. Das ist die beste halbe Stunde. Danach geschieht auch nicht viel, es wird wie immer in diesen Komödien viel gelabert, noch mehr gestritten und jede Menge Unsinn verzapft. Hin und wieder ist ein gelungener Dialogsatz dabei, über den man schmunzeln kann, aber im Großen und Ganzen ist es so interessant, wie seine Nachbarn zu beobachten.
Aus demselben Stoff hätte Woody Allen in seinen besten Zeiten eine spritzige, funkelnde Komödie gemacht, doch Apatow reiht nur eine Banalität an die nächste und beruft sich darauf, das normale Leben abzubilden, das nun mal häufig grotesk und ein wenig vulgär und weitestgehend ereignislos ist. Das Problem, das ich dabei habe, ist, dass ich das normale Leben nicht auch noch zwei Stunden lang auf der großen Leinwand ertragen muss und Vulgarität leider nicht besonders komisch finde. So kann man sich in vielen Szenen nur in Grund und Boden fremdschämen und betreten den Blick abwenden. Es gibt kein Gefühl, nirgends, und man kann für diese Halbverrückten noch nicht einmal Mitleid oder gar Sympathie aufbringen.
Das Schlimmste ist, dass es Apatow sogar schafft, Schauspieler, die ich früher mochte, in Kotzbrocken zu verwandeln, die ich mir nie wieder anschauen möchte. Das begann mit Melissa McCarthy, die ich seit Brautalarm nur noch fürchterlich finde und die ihre Rolle der ordinären Dicken hier noch einmal variiert. Ihr Gastauftritt ist sicherlich einer der Tiefpunkte dieser filmischen Katastrophe. Nun hat dieser Club mit Paul Rudd Zuwachs bekommen, und allein dafür möchte ich den Film schon hassen.
Note: 5-