Enola Holmes 2

Nachdem der erste Teil so erfolgreich war (zumindest soweit Netflix das zugibt), war eine Fortsetzung unausweichlich. Immerhin hat Nancy Springer, die Autorin der Romanvorlage, acht Bände vorgelegt, da ließen sich noch etliche Sequels entwickeln. Dagegen sprechen die hohen Kosten, denn das Production-Value sieht beträchtlich aus, und angeblich hat die Hauptdarstellerin allein schon 10 Millionen kassiert. Ob sich das auszahlt, muss Netflix entscheiden.

Weiterlesen

Enola Holmes

Der Film befand sich seit ein paar Jahren auf meiner Watchlist, inzwischen ist bereits der zweite Teil erschienen, aber irgendwie hatte ich nie Lust, mir die beiden anzusehen. Das liegt zum einen an einer gewissen Sherlock-Holmes-Müdigkeit, zum anderen am schwachen IMDb-Wert.

Weiterlesen

Meine Stunden mit Leo

Als der Film in unsere Kinos kam, war ich unentschlossen, ob ich ihn mir auf der großen Leinwand ansehen sollte oder nicht. Einerseits hat er mich interessiert, nicht zuletzt wegen Emma Thompson, die zu meinen liebsten Schauspielerinnen gehört, anderseits aber nicht genug, um dafür ins Kino zu gehen. Das lag nicht nur am Thema, sondern vor allem an der kammerspielartigen Umsetzung. Genau die Art von Film, auf die man ruhig noch ein paar Monate warten kann.

Weiterlesen

In einem Land, das es nicht mehr gibt

Als China im Frühjahr 1989 brutal die Demokratiebewegung niedergeschlagen hat, waren nur die wenigstens optimistisch, was die weitere Entwicklung im östlichen Europa betraf. Die meisten rechneten mit einem Eingreifen der Sowjets oder zumindest mit einer Niederschlagung der Proteste in der DDR durch die ostdeutsche Polizei oder Armee. Doch je länger der Sommer andauerte, desto unwahrscheinlicher erschien das alles, bis das System im Herbst schließlich kollabierte. So richtig begreifen konnte man das im Westen damals nicht, aber es war eine ungemein aufregende Zeit.

Weiterlesen

Das Leben ein Tanz

Wie auch der Beitrag zum morgigen Film lag dieser sehr lange auf Halde. Gesehen habe ich beide Produktionen im Sommer vergangenen Jahres auf Vorführungen am Rande des Münchener Filmfests. Aber zuerst musste ich lange warten, bis die Filme zum Einsatz kamen, dann kam die lange Unterbrechung wegen unseres Urlaubs hinzu, und irgendwie sind sie und einige andere dabei in Vergessenheit geraten. Das Leben ein Tanz ist bei Wow zu sehen.

Weiterlesen

Past Lives

Es gibt Momente, und davon leider immer mehr, in denen ich mich alt fühle. Ich rede jetzt nicht von sich langsam einschleichenden Gebrechen (zum Glück noch nicht vorhanden), grauen Haaren (das erste bekam ich mit 16!) oder einem veränderten Stoffwechsel (die Bürde des Alters kommt mit Rettungsringen, auch wenn es sich nicht an ihrer Anzahl bestimmen lässt), sondern von einer gewissen geistigen Ungelenkigkeit. Bestimmte zeitgenössische Entwicklungen, beispielsweise im Film, kann ich nicht mehr nachvollziehen, als großartig empfinden oder auch nur begrüßen.

Weiterlesen

Abschied vom Big Apple

Der Samstag gehörte allein der Familie. Wir waren mit mehreren Cousinen verabredet, von denen es zwei nicht zur Reunion nach New York geschafft hatten, und trafen uns zum Mittagessen in der Cheesecake Factory in Jersey City. Normalerweise steht der Besuch dieser Kette am Anfang oder am Ende unserer USA-Reise, und irgendwie ist es schön, dass wir zum Schluss diese liebgewordene Tradition noch aufgreifen konnten. Nach einem wunderbaren, ausgedehnten Lunch (Sheilas Chicken and Avocado Salad ist immer noch unser Favorit, gefolgt von einem geteilten Dulce de Leche Caramel Cheesecake), der so lange gedauert hat, dass man ruhig noch das Abendessen hätte anhängen können, haben wir nur noch einen kleinen Bummel durch die angrenzende Mall gemacht (wo in einem Kaufhaus schon die ersten Weihnachtsbäume stehen!), und plötzlich war es schon wieder dunkel. Time flies when you’re having fun.

Weiterlesen

Sightseeing in the Rain

Der Endspurt hat begonnen. Am Freitag mussten wir bzw. Mark G. zuerst unseren Mietwagen zurückgeben, was zu einer Odyssee durch halb New Jersey geführt hat. Grund dafür waren die öffentlichen Verkehrsmitteln, die er für den Rückweg benutzen musste: Vier verschiedene Züge und U-Bahnen mit all den damit verbundenen Unannehmlichkeiten und Verspätungen. Der Rest von uns war derweil auf dem Hudson River Waterfront Walkway in Newport unterwegs, nicht die kompletten 18 Meilen, sondern nur ein paar hundert Meter, die aber dafür sehr schön waren und einen tollen Blick auf die dunstverhangene Skyline von Manhattan ermöglichten. Kunst gab es auch zu sehen: Vor allem Jaume Plensas Water’s Soul war sehr beeindruckend (s. links).

Weiterlesen

Langweilige Wälder und amerikanisches Idyll

Den Dienstag haben wir komplett im Auto verbracht. Rund zehn Stunden Fahrt, inklusive Pausen, um von Charleston nach Washington D.C. zu gelangen – da braucht man ordentlich Sitzfleisch. Die Alternative wäre eine weitere Übernachtung unterwegs gewesen, aber wir wollten lieber mehr Zeit in New York verbringen, und so spannend ist es in den von uns durchquerten Bundesländern nun auch wieder nicht.

Weiterlesen

Der Charme des Südens

Am Sonntag hieß es, Abschied zu nehmen vom Strand. Morgens um kurz vor sieben, die Sonne war kaum aufgegangen, stand ich schlaftrunken am Fenster, um noch einmal diese großartige Aussicht aufs Meer in mich aufzusaugen, das hellgrau und beinahe friedlich unter einem diffusen goldgelben Himmel schlummerte, als ein einsamer Fischreiher seine Runden zog. Kurz darauf pilgerten dann die ersten Amerikaner zum Strand, stellten ihre Liegestühle auf, errichteten gestreifte Zelte und sicherten sich so die besten Plätze. Streit wird es deshalb wohl eher nicht geben, schließlich ist hier reichlich Platz für alle vorhanden. Da fragt man sich, wo sind die Briten und Deutschen, wenn man sie braucht, um einen zünftigen Handtuchkrieg auszutragen?

Weiterlesen