Zweimal Brooklyn und zurück

Morgenstund hat bekanntlich Gold im Mund, aber sich endlich einmal richtig auszuschlafen, ist auch nicht ganz zu verachten. Da kann der frühe Vogel sein Edelmetall ruhig behalten. Oder so ähnlich. Leider waren wir dennoch schon relativ früh zu einer Tour durch Brooklyn und Downtown verabredet, weshalb wir das Frühstück ausfallen lassen mussten, um rechtzeitig am Pier zu sein. Mit der Fähre ging es dann nach Brooklyn, wo zuerst ein Besuch in DUMBO anstand, ein Stadtteil, der nicht mit langrüsseligen Tieren mit großen Ohren zu tun hat, sondern eine Abkürzung für Down Under the Manhattan Bridge Overpass ist. An der Ecke Washington und Water Street gibt es ein kurze Straße, hinter der man die majestätische Manhattan Bridge sehen kann, und spätestens seit Instagram ist dies einer der meistfotografierten Orte in New York. Natürlich haben auch wir ein paar Bilder geschossen, bevor es weiterging.

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Ein erster Biss in den Apfel

Um vier Uhr früh war die Nacht zu Ende. Zumindest für den jetlaggeplagten Mitteleuropäer, der nach nur fünf Stunden Schlaf plötzlich hellwach ist. Und was macht man dann in der Stadt, die sowieso niemals schläft? Man schreibt seinen Reisebericht und geht zum Times Square, um in Ruhe einen Blick auf die Wolkenkratzer zu werfen, ohne von einer menschlichen Stampede über den Haufen gerannt zu werden. Zu dieser frühen Stunde sind schon die ersten Menschen auf dem Weg ins Büro (Amerikaner leben schließlich, um zu arbeiten), an den Ecken machen Straßenarbeiter bereits ihre erste Pause, und die Ladeninhaber haben die Gehwege mit dem Schlauch abgespritzt. Alles ist friedlich und wie frisch gewaschen und riecht nach Marihuana.

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Sturz aus den Wolken

Zwischen Los Angeles und New York, West- und Ostküste herrscht seit jeher eine gewisse Rivalität, vergleichbar mit den Reibereien zwischen Köln und Düsseldorf, Rheinländern und Westfalen oder Schwaben und Badensern. Welche Metropole hat mehr zu bieten, ist lebenswerter und hipper? Dabei sind sich die urban geprägten Bewohner der US-amerikanischen Küsten ähnlicher als ihnen vielleicht lieb ist, zumindest sehen das die eher konservativ geprägten Menschen in der Mitte des Landes so, vor allem in den sogenannten Fly-over-States, die beide Küsteneliten verachten. Amerika ist mehr denn je ein zerrissenes und gespaltenes Land.

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No Hard Feelings

Die Komödie, zumindest die feinsinnige, intelligente Version, ist tot, und viele heutige Versuche, das Genre am Leben zu erhalten, erinnern bisweilen an Nekrophilie. Hier und da begegnet man wenigstens in vereinzelten Szenen noch dem Geist der Screwball Comedy, etwa in den besten Momenten von The Marvellous Mrs. Maisel, und mit Trying hat es eine der klügsten, witzigsten Paar-Komödien seit Mad about you oder Harry und Sally gegeben, aber auch das ist eine Serie.

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They Cloned Tyrone

Als der erste Covid-19-Impfstoff bereitstand, gab es in den USA vor allem zwei Gruppen, die ihm kritisch bis ablehnend gegenüberstanden, die einen waren Konservative, zumeist weiße Trumpisten, die anderen Afro-Amerikaner. Letztere hegen ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber dem Staat in Gesundheitsfragen, seit Anfang der Siebzigerjahre die skrupellose Tuskegee-Syphilis-Studie bekannt geworden war. In dieser wurde über einen Zeitraum von vierzig Jahren eine Gruppe armer, ungebildeter Schwarzer, die an Syphilis erkrankt waren, beobachtet, um den Verlauf der Krankheit zu dokumentieren. Vielfach wussten die Betroffenen nicht einmal, woran sie genau erkrankt waren, und selbst, als ein wirksames Medikament auf den Markt kam, wurde die Studie weitergeführt, ohne dass es zu einer Behandlung gekommen wäre.

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Ein Mann namens Otto

Der schwedische Roman Ein Mann namens Ove von Fredrik Backman erschien vor über zehn Jahren, aber gelesen habe ich ihn nie, obwohl er einem in jeder Bahnhofsbuchhandlung geradezu aufgedrängt wurde. Dann kam ein paar Jahre später die schwedische Verfilmung in die Kinos und hatte auch bei uns eine halbe Million Besucher, doch ich war nicht dabei. Mich hat die Geschichte einfach nicht neugierig gemacht.

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Bones and All

Durch Call Me by Your Name wurde Luca Guadagnino wohl endgültig einem breiteren Publikum bekannt, obwohl er natürlich auch früher schon für seine Filme gefeiert wurde. Schon mit Swimming Pool oder I Am Love etablierte er sich als Mann für gefühlsintensive Dramen, in denen es oft um erotische Verstrickungen, Eifersucht und Gewalt geht. Mit Suspiria, dem ersten Film nach seiner Oscarnominierung, unternahm er jedoch einen Ausflug ins Horrorgenre, leider mit nur mäßigem Erfolg.

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Triangle of Sadness

Für einen Arthausfilm war Triangle of Sadness überaus erfolgreich, er wurde für drei Oscars nominiert (darunter bester Film und bestes Drehbuch) und mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Auch wenn mich der Trailer in seiner derben Überzeichnung nicht angesprochen hat, war ich neugierig, was den Zuschauern an dem Film wohl gefallen haben könnte. Zurzeit ist er bei Prime Video zu sehen, und irgendwie passt der Titel ja auch zu gegenwärtigen Sommerwetter.

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August und September

Barbenheimer räumt ja mächtig ab, und vielleicht schaffe ich es tatsächlich noch vor dem Urlaub, mir Barbie anzusehen. Apropos Urlaub: Ich will nichts versprechen, aber ich habe mir fest vorgenommen, heuer die Berichte möglichst zeitnah zu veröffentlichen, so dass der letzte nicht wieder Monate nach unserer Rückkehr erscheinen wird.

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