Globes, Utopia und nichts zu lachen

Nach den Golden Globes ist vor der Münchener Filmwoche. Wäre es nicht aus beruflichem Pflichtgefühl und ein bisschen Neugier, ich hätte mir die Preisverleihung geschenkt und dafür ein paar Stunden länger geschlafen, denn heute bin ich den ganzen Tag wie ein Zombie durch die Gegend gewankt und hätte das schmutzige Geschirr um ein Haar in den Kühlschrank und nicht in die Spülmaschine geräumt. Und die nächsten Tage versprechen nicht gerade mehr Nachtschlaf… Weiterlesen

Rush

Vergangene Nacht wurden die Golden Globes verliehen, wie immer eine halbwegs unterhaltsame Veranstaltung, die meist lockerer und spontaner wirkt als die Oscars. Über manche Nominierungen kann man den Kopf schütteln (für die todlangweilige Mini-Serie Top of the Lake zum Beispiel), über manche Gewinner auch (war Jacqueline Bisset betrunken oder hat sie sich mit Puff Daddy einen Joint reingezogen?). Eine Überraschung war für mich, dass Spike Jonze den Preis für das beste Drehbuch bekam und nicht der Autor von 12 Years A Slave. Nominiert war auch Daniel Brühl, der aber leider gegen Jared Leto verlor… Weiterlesen

Kinostarts vom 16. Januar 2014

Zwei bei den diesjährigen Oscars und Golden Globes hochgehandelte Werke von renommierten Regisseuren, besetzt mit brillanten Hauptdarstellern treten gegeneinander an und könnten zugleich unterschiedlicher kaum sein: Martin Scorsese inszeniert seinen Lieblingsmimen Leonardo DiCaprio in einer großen, dreistündigen Investmenbanker-Sause inklusive bösem Erwachen, während Arthouse-Ikone Steve McQueen Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor (und uns Zuschauer) durch die Hölle des Sklavendaseins schickt. Und auch Ruhrpott-Urgestein Peter Thorwarth lässt in Anlehnung an seine „Bang Boom Bang“-Trilogie Axel Stein und Moritz Bleibtreu eine Dortmunder Tour de Force durchleben – jedoch eine der surreal-komischen Art. Es scheint also für jeden etwas dabei zu sein an diesem Wochenende, doch halten die Filme auch was sie versprechen? Weiterlesen

Enthüllung um Mitternacht

Ich habe schon häufiger beklagt, dass man kaum noch alte Filme im Fernsehen sieht, und mit alt meine ich, die Schwarz-Weiß-Filme aus der Glanzzeit Hollywoods in den Dreißigern und Vierzigern. Vor dreißig Jahren liefen sie noch häufig auf ARD oder ZDF, aber inzwischen bekommt man immer nur dieselben Streifen zu sehen, meistens die Klassiker wie Casablanca oder Manche mögen’s heiß. Dabei gibt es noch unzählige weitere Filme zu entdecken, die ungemein witzig, spannend oder raffiniert erzählt sind. Nicht einmal auf DVD sind viele davon erhältlich, allenfalls als Import-DVD. Weiterlesen

Alles hat seine Zeit

Hollywood ist kein Streichelzoo. Selbst Stars können fallen, und manche zerbrechen dann an der harten Realität. Vor allem Frauen können ein Lied davon singen, ganz besonders wenn sie vierzig werden und sich plötzlich jenseits der Besetzungslisten wiederfinden. Bei gutem Aussehen wird ihnen noch eine Gnadenfrist gewährt, weshalb manche ein bisschen der Natur nachhelfen und sich unters Messer legen, aber irgendwann kann man die Falten und die schlaffe Haut nicht mehr verbergen, da hilft auch kein noch so schmeichelhaftes Licht oder Vaseline auf der Kameralinse. Weiterlesen

Silver Linings

Was ist nur mit dem ZDF los? Da lief doch gestern tatsächlich ein Spielfilm zur besten Sendezeit! Zwar keine brandneue Ware, aber immerhin ist Casino Royale das sehr erfolgreich Relaunch der Bond-Reihe und damit immer noch attraktiv. War das Absicht oder eher ein Versehen? Man weiß es nicht, selten ist es auf jeden Fall. Weiterlesen

Der Medicus

Das Buch war Ende der Achtziger Jahre ein Mega-Bestseller und wird auch heute noch gerne gelesen. Eine simple, aber spannende Geschichte, ein farbenprächtiger historischer Hintergrund, ein kleiner Exkurs über die Medizingeschichte des frühen Mittelalters und eine Liebesgeschichte als Sahnehäubchen machen das nahezu perfekte Lesevergnügen aus. Die Filmrechte waren lange Zeit vergeben, aber es gelang nie, den Stoff auf die große Leinwand zu bringen. Bis jetzt… Weiterlesen

Fack ju doitsche Fihlmföhrderung

Warum der deutsche Film so ist wie er ist, warum es so viele gibt und was man (noch) besser machen könnte

Gemeines Gedankenspiel zum Jahresbeginn

Bevor es im folgenden Text allzu negativ losgeht, soll erst einmal das Gute an unserer Filmlandschaft hervorgehoben werden. Und dabei handelt es sich um diejenigen, die die Filme machen. All die – dank der hohen Qualität der hiesigen Filmhochschulen – gut ausgebildeten, vor allem aber kreativen Regisseure, Drehbuchautoren, Kamerafrauen und -männer sowie die Mitglieder der anderen Gewerke, die an dem Gesamtkunstwerk Film beteiligt sind. So beweist nicht zuletzt die große Nachfrage von ausländischen Produzenten nach Filmdienstleistungen Made in Germany, dass auch international sehr bewusst und gerne auf deutsches Knowhow zurückgegriffen wird. Weiterlesen

Kinostarts vom 9. Januar 2014

Der populäre Horrortitel war wohl doch zugkräftiger als vermutet, sodass meine Prognose zu „Paranormal Activity – Die Gezeichneten“ von den Fans mit Füßen getreten wurde. Ein langer Kinoatem wird dem Spinoff aufgrund der schlechten Mondpropaganda trotzdem nicht beschieden sein. Bei dem dieswöchigen Neustart „Diana“ stellt sich die Frage, ob die einstige Popularität der Titelfigur auf den Film abfärbt? Und dann sind da noch zwei einst ebenfalls äußerst populäre alte Säcke, die in letzter Zeit jedoch nicht unbedingt für volle Kinosäle sorgten. Weiterlesen