Von Gewinnern und Verlierern der Netflixolution – Teil 3

Teil 3: Der deutsche Produzent als Beggar of Content

Nun wird auch hier die ebenso ketzerische wie unvermeidliche Frage gestellt, warum die Kinos so vehement auf den Erhalt ihres Auswertungsfensters pochen, wenn sie dieses doch in den wenigsten Fällen zu nutzen wissen. Zumal kein Produzent einen Film, der noch erfolgreich in den Kinos läuft, verfrüht in die Zweitauswertung schicken wird, würde er sich doch so selbst um Einnahmen und letztlich Gewinne bringen. „Honig im Kopf“ ist dafür ein gutes Beispiel, denn dessen Home Entertainment-Start hätte schon zwei Monate früher beginnen können. Der Produzent ist also durchaus in der Lage, verantwortlich mit seinem Produkt umzugehen. Doch warum wird er in Deutschland unter den derzeitigen Umständen trotzdem nie zum King of Content werden? Weiterlesen

Von Gewinnern und Verlierern der Netflixolution – Teil 2

Teil 2: Filme, Verleihe & Kinos: Wo geht die Reise hin?

Hollywood mit Franchise-Fimmel

Wirft man einen Blick auf die Startlisten der großen Hollywoodstudios, kann man leicht erkennen, dass sich ein Wandel in der Filmproduktion und –auswertung längst manifestiert hat. Egal ob bei Disney, Paramount, Universal oder den anderen – originäre Stoffe jenseits der Komödie oder kleinere Filme findet man dort immer weniger. Denn zu ungewiss sind die Aussichten, ob man mit diesen auch genug Geld verdienen kann, um solch einen großen Studioapparat unterhalten und am Ende den Aktionären auch noch eine ordentliche Dividende bescheren zu können. Da wird lieber ordentlich geklotzt und mit viel Geld ein neues Remake, Reboot oder – noch besser – eine idealerweise Franchise-fähige Comic-, Computerspiel- oder Buchverfilmung nach der anderen gedreht, weil man der Meinung ist, mit diesen etablierten Marken, den weltweiten Erfolg an den Kinokassen bereits vorprogrammiert zu haben. Dies scheint derzeit auch recht gut zu funktionieren, nicht zuletzt, da sich mit Russland und China neue Märkte auftun, die Geld bringen, das es vorher schlichtweg nicht gab. Weiterlesen

Von Gewinnern und Verlierern der Netflixolution – Teil 1

Teil 1: Alle Macht den Produzenten

Die Zahl des Jahres 2014 lautet: 585. So viele Filme sind im vergangenen Jahr in den deutschen Kinos gestartet – das sind im Schnitt mehr als elf pro Woche. Die überwiegende Mehrheit davon hat niemanden groß beeindruckt oder überhaupt interessiert – weder ein Publikum, noch die Kinobetreiber oder die Filmverleiher. Und letztlich werden auch die Produzenten wenig Spaß und noch weniger Geld an der Kinoauswertung ihres Produkts verdient haben. So gibt es letztlich nur Verlierer. Und ein in der Regel mit dem Herzblut zahlreicher Beteiligter hergestelltes, hochkreatives Produkt findet nicht die Aufmerksamkeit und das Publikum, das es eigentlich verdient hätte. Irgendwie schade. Doch: Muss das so sein? Weiterlesen

VoD: Demnächst auch in Ihrem Kino?

Derzeit in aller Munde ist das Thema, ob Kinos über ihre Webseiten Filme als kostenpflichtigen Stream oder Download anbieten sollen. Der potenzielle Kinobesucher könnte so Titel, die nicht mehr in seinem Kino laufen, bequem zu Hause anschauen, würde aber dem Kino zumindest virtuell treu bleiben. Doch ist dieses Zusatzangebot überhaupt sinnvoll für die Kinos? Wenn ja, für welche? Und wie könnte eine Lösung aussehen, die nicht nur die gesamte Branche mit ins Boot holt, sondern sich zumindest auf mittelfristige Sicht auch für alle zu einem Erfolgsmodell entwickelt? Weiterlesen

Fack ju doitsche Fihlmföhrderung

Warum der deutsche Film so ist wie er ist, warum es so viele gibt und was man (noch) besser machen könnte

Gemeines Gedankenspiel zum Jahresbeginn

Bevor es im folgenden Text allzu negativ losgeht, soll erst einmal das Gute an unserer Filmlandschaft hervorgehoben werden. Und dabei handelt es sich um diejenigen, die die Filme machen. All die – dank der hohen Qualität der hiesigen Filmhochschulen – gut ausgebildeten, vor allem aber kreativen Regisseure, Drehbuchautoren, Kamerafrauen und -männer sowie die Mitglieder der anderen Gewerke, die an dem Gesamtkunstwerk Film beteiligt sind. So beweist nicht zuletzt die große Nachfrage von ausländischen Produzenten nach Filmdienstleistungen Made in Germany, dass auch international sehr bewusst und gerne auf deutsches Knowhow zurückgegriffen wird. Weiterlesen