Kartoffelpüree und der König von Preußen

Nachdem wir in Philadelphia schon einiges über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gelernt hatten (hüstel), wollten wir unsere Erkenntnisse weiter vertiefen und steuerten am nächsten Morgen den Valley Forge National Park an. Hier hatte die Armee unter George Washington im Winter 1777/78 ihr Hauptquartier aufgeschlagen, was den Ort damals zum viertgrößten in den USA machte. Über 1500 Blockhütten beherbergten rund zwölftausend Mann, und Schautafeln sowie einige Möbelstücke veranschaulichen sehr gut, wie das Leben hier einmal ausgesehen hat. Komfortabel war es eher nicht.

Weiterlesen

Tourists of the Revolution

Bei Philadelphia denke ich an Frischkäse. Okay, nicht ausschließlich, ich denke auch an Brüderlichkeit (und dass ich nie Griechisch gelernt habe) und die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, was alles nicht so recht zusammenpasst. Aber so funktioniert mein Kopf nun einmal. Als wir nach ungefähr zweistündiger Fahrt mit unserem Schlachtschiff (irgendwie muss man ja sieben Personen und Unmengen an Gepäck unterbringen) in Pennsylvania einfuhren, war es so schwül, dass wir am liebsten im klimatisierten Wagen sitzen geblieben wären. Aber es hilft ja nichts, wer was sehen will, muss laufen – und schwitzen. Eine Menge schwitzen. Es sind wieder Zwei-T-Shirts-und-zwei-Duschen-Tage, und wir sind noch lange nicht im Süden.

Weiterlesen

New York liegt uns zu Füßen

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Wir sind schon seit einer Woche in New York, haben sehr viel gesehen und erlebt und bei weitem nicht alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten. Dafür konnten wir sehr viel Zeit mit der Familie verbringen, wundervolle neue Erinnerungen schaffen und lustige Anekdoten für die langen Winterabende sammeln. Am Sonntag hieß es jedoch, Abschied zu nehmen, und wie kann man diesen bitteren Moment besser versüßen als mit einem Brunch?

Weiterlesen

Zweimal Freiheit und die beste Pizza der Welt, bitte

Eisgekühlte Räume, angeregte Gespräche und fröhliches Singen in munterer Runde forderten ihren Tribut: Mark G. erwachte am Samstag ohne Stimme und dafür mit einem leichten Schnupfen, weshalb er beschloss, den Vormittag im Bett zu verbringen und auf das Programm zu verzichten. Der Rest von uns machte sich gemeinsam auf zum Pier, um mit dem Schiff zur Liberty Island und danach zur Ellis Island zu fahren.

Weiterlesen

Kunst-Quickie

Bevor am Freitagabend der „offizielle“ Teil der Family Reunion begann, wollten wir nichts allzu Anstrengendes unternehmen und unsere Kräfte lieber fürs Essen und Reden schonen. Geplant war ein Ausflug mit ein paar Familienmitgliedern zum High Line Park, dem sich dann immer mehr Verwandte anschlossen, bis das Ganze einer Völkerwanderung glich. Als wir vor dem Eingang zur U-Bahn standen, uns begrüßten, plauderten und auf die Nachzügler warteten, wurden wir schon besorgt gefragt, ob etwas mit den Zügen sei – so große Menschenansammlungen bedeuten nämlich nichts Gutes.

Weiterlesen

Inselhopping

Der Donnerstag begann schwierig. Ich hatte zwar gut geschlafen, mich aber verlegen und bekam schon kurz nach dem Aufstehen Kopfschmerzen. Dann habe ich länger als geplant gebraucht, um zum Treffpunkt für eine Tour durch das östliche Midtown zu kommen, weil ich unterwegs noch einige Fotos gemacht und getrödelt habe, weshalb ich auch keine Zeit mehr fürs Frühstück war. Es gab zwar jede Menge Street Food, aber ich konnte mich nicht entscheiden, welche zweifelhafte Mischung aus Kohlenhydraten und Fett ich zu mir nehmen möchte. Am Ende blieb ich lieber hungrig.

Weiterlesen

Was ist ein Sandwich?

Nachdem wir Montag und Dienstag jeweils rund 15 Kilometer gelaufen waren, brauchten wir eine kleine Pause. Wir starteten erst gegen Mittag zu einer Foodtour, die eine australischen Cousine bei einem Landsmann, den sie noch aus Sydney kennt, für uns gebucht hat. Ben ist ein ehemaliger Anwalt, der seit einigen Jahren Sandwich-Touren durch New York anbietet und sich ausgiebig mit dieser Materie beschäftigt hat. Rein zufällig sind auch zwei gute Freunde von uns für eine Woche in New York und haben sich spontan angeschlossen. Hätten wir das geplant, hätten wir das niemals hinbekommen.

Weiterlesen

Zweimal Brooklyn und zurück

Morgenstund hat bekanntlich Gold im Mund, aber sich endlich einmal richtig auszuschlafen, ist auch nicht ganz zu verachten. Da kann der frühe Vogel sein Edelmetall ruhig behalten. Oder so ähnlich. Leider waren wir dennoch schon relativ früh zu einer Tour durch Brooklyn und Downtown verabredet, weshalb wir das Frühstück ausfallen lassen mussten, um rechtzeitig am Pier zu sein. Mit der Fähre ging es dann nach Brooklyn, wo zuerst ein Besuch in DUMBO anstand, ein Stadtteil, der nicht mit langrüsseligen Tieren mit großen Ohren zu tun hat, sondern eine Abkürzung für Down Under the Manhattan Bridge Overpass ist. An der Ecke Washington und Water Street gibt es ein kurze Straße, hinter der man die majestätische Manhattan Bridge sehen kann, und spätestens seit Instagram ist dies einer der meistfotografierten Orte in New York. Natürlich haben auch wir ein paar Bilder geschossen, bevor es weiterging.

Weiterlesen

Ein erster Biss in den Apfel

Um vier Uhr früh war die Nacht zu Ende. Zumindest für den jetlaggeplagten Mitteleuropäer, der nach nur fünf Stunden Schlaf plötzlich hellwach ist. Und was macht man dann in der Stadt, die sowieso niemals schläft? Man schreibt seinen Reisebericht und geht zum Times Square, um in Ruhe einen Blick auf die Wolkenkratzer zu werfen, ohne von einer menschlichen Stampede über den Haufen gerannt zu werden. Zu dieser frühen Stunde sind schon die ersten Menschen auf dem Weg ins Büro (Amerikaner leben schließlich, um zu arbeiten), an den Ecken machen Straßenarbeiter bereits ihre erste Pause, und die Ladeninhaber haben die Gehwege mit dem Schlauch abgespritzt. Alles ist friedlich und wie frisch gewaschen und riecht nach Marihuana.

Weiterlesen

Sturz aus den Wolken

Zwischen Los Angeles und New York, West- und Ostküste herrscht seit jeher eine gewisse Rivalität, vergleichbar mit den Reibereien zwischen Köln und Düsseldorf, Rheinländern und Westfalen oder Schwaben und Badensern. Welche Metropole hat mehr zu bieten, ist lebenswerter und hipper? Dabei sind sich die urban geprägten Bewohner der US-amerikanischen Küsten ähnlicher als ihnen vielleicht lieb ist, zumindest sehen das die eher konservativ geprägten Menschen in der Mitte des Landes so, vor allem in den sogenannten Fly-over-States, die beide Küsteneliten verachten. Amerika ist mehr denn je ein zerrissenes und gespaltenes Land.

Weiterlesen