Der alte Westen

Cody ist eine typische amerikanische Kleinstadt. Entlang einer Hauptstraße gewachsen, wirkt sie viel größer als sie ist, weil die Bebauung abseits davon sehr großflächig ist. Wie Jackson profitiert die Stadt in erster Linie von der Nähe zu einem bedeutenden Nationalpark. Anders als Jackson sieht Cody aber authentischer und weit weniger gelackt aus. Die Häuser in der Innenstadt sind wirklich alt und nicht überrestauriert oder moderne Kopien, alles hat Ecken und Kanten und wirkt mitunter auf rührend unbeholfene Weise bemüht, während es in Jackson mit seinen teuren Kunstgalerien und noblen Läden aussieht wie die Freizeitparkversion eines Westernstädtchens.

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Am Ende wird es wild

Nach drei Tagen hieß es, Abschied zu nehmen von Yellowstone. Aber bevor wir den Park endgültig verließen, fuhren wir noch in seinen nördlichen Teil, um die dortigen Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Unterwegs überholten wir sogar einige Jogger, und unwillkürlich musste ich mich fragen: Woher nehmen sie die Energie zum Laufen, wenn sie den ganzen Tag lang wandern? Oder fahren sie mit dem Wagen durch den Park und suchen nur die Highlights auf? Ich war jedenfalls froh, nach zwei anstrengenden Tagen überhaupt aus dem Bett zu kommen.

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Happy Birthday, Yellowstone!

Yellowstone feiert dieses Jahr seinen hundertfünfzigsten Geburtstag. Er ist damit der älteste Nationalpark der USA, sogar der Welt, und es steht zu befürchten, dass diese Tatsache noch mehr Besucher anlocken wird. Was, wenn man sich den Rummel vor den meisten Attraktionen und Aussichtspunkten anschaut, kaum möglich erscheint. Die beliebtesten Orte des Parks platzen förmlich aus den Nähten, und sich mit asiatischen Touristen um die besten Plätze zum Fotografieren prügeln zu müssen oder das permanente, lautstarke Gequake der Amerikaner auf den Videoaufnahmen zu haben, nervt.

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Wo der Teufel Ferien macht

Am nächsten Morgen war es tatsächlich so kalt, dass ich die Sitzheizung im Wagen eingeschaltet habe. Wir brachen sehr früh auf, weil einige Haltepunkte und eine längere Wanderung auf unserer Agenda standen, und schafften es, sogar noch vor dem Eingang zum Yellowstone Nationalpark drei ungeplante Zwischenstopps einzulegen. Schuld daran war die schöne Natur, die einen immer wieder mit einem hübschen Seeblick oder einem lieblichen Tal überrascht.

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Den frühen Vogel frisst der Bär

An diesem Morgen kamen wir nicht so recht aus den Startlöchern. Wir haben länger geschlafen als geplant, wollten aber noch frühstücken, weil wir wussten, dass es ein langer Tag werden würde, aber das Restaurant, das im Internet als besonders gut angepriesen wurde, war vollbesetzt, und wir hätten eine halbe Stunde auf einen Tisch warten müssen. Wer hätte gedacht, dass sich auch andere auf Rezensionen im Internet verlassen?

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Drei Staaten in zwei Stunden

Zu früher Stunde verließen wir die Mormonen-Metropole Salt Lake City und fuhren Richtung Norden. Es ging vorbei an einigen größeren Städten und vor allem durch eine Region, die stark von der Landwirtschaft geprägt ist. Das Bienenkorb-Logo verfolgte uns dabei unentwegt, prangt es doch auf jedem Verkehrsschild, und wenn man sich die blühenden Landschaften ansieht, kann man den Mormonen durchaus einen gewissen Bienenfleiß attestieren.

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Urlaub auf der Baustelle

„This is the Place!“ – „Dieses ist der Platz!“ Diesen Satz soll Mormonenführer Brigham Young angeblich ausgerufen haben, als er am 24. Juli 1847 über die Berge in das Tal des heutigen Salt Lake City kam. Genug Platz für eine neue Stadt, sogar einen eigenen Staat (mit dem Namen Deseret), war in dem breiten Tal auf jeden Fall, warum man aber ausgerechnet am Ufer eines Salzsees siedeln möchte, entzieht sich meiner Kenntnis. Nach dem Toten Meer ist es das salzigste Wasser auf diesem Planeten.

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Nicht ohne Nebo

Am nächsten Morgen sah der Himmel wieder so aus, als könnte er kein Wässerchen trüben. Wir brachen diesmal nicht ganz so früh auf, da wir im Prinzip nur nach Salt Lake City fahren wollten – mit einem kleinen Umweg über den Nebo Loop National Scenic Byway. Diese ausgewiesenen Panoramastraßen sind in der Regel immer eine gute Alternative, wenn man es nicht besonders eilig hat und die schöne Landschaft genießen möchte.

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Schnaufen und Sterne gucken

Woran erkenne ich, dass ich Urlaub habe? Dass ich im Morgengrauen aufstehe. Um kurz nach sieben Uhr unchristlicher Zeitrechnung verließen wir bereits das Casino Royale und machten uns wieder auf den Weg. Ein sehr langes Stück dieses Wegs führte uns durch eintönige, staubtrockene Wüste, die zwar am Horizont von hübschen Bergen flankiert wurde, aber dennoch nach kurzer Zeit ziemlich langweilig wurde.

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