UFOs und tieffliegende Kartoffeln

In der Nacht gingen über Alamosa heftige Regenfälle nieder, und selbst am nächsten Morgen war der Himmel noch immer wolkenverhangen, und es nieselte von Zeit zu Zeit. Nicht das Wetter, das man Ende August erwartet, denke ich. Wir brachen erst spät auf, weil es sowieso ein Fahrtag mit nur wenigen Wanderungen werden sollte, und durchquerten zunächst das San Luis Valley, das so flach ist wie eine Landschaft nur sein kann. Die namengebenden Berge im Osten waren im Nebel nur schwach zu erkennen, und schwere Regenwolken lagen auf ihren Gipfeln wie eine nasse Wolldecke. Der Highway 17 ist so gerade, als hätte man ihn mit dem Lineal gezogen, und neben vereinzelten kleinen Orten, die allesamt schon bessere Zeiten gesehen haben, gab es nur die üblichen Weiden und Ranches.

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Indianer, ein versteckter Schatz und ein Wolf im Regen

Von Durango haben wir auch am nächsten Tag nicht allzu viel gesehen. Wir sind mit dem Wagen durch die historische Altstadt gefahren, haben uns die properen Häuser und Geschäfte angesehen, uns über ein indisch-nepalesisch-tibetisches Restaurant gewundert und vergeblich versucht, den Bahnhof zu finden. Irgendwie sind wir eine Straße zu früh abgebogen und waren schon halb auf dem Weg zum Highway, als wir unseren Irrtum bemerkten. Natürlich hätten wir umkehren können, aber von Weitem sah er nur wie ein gewöhnlicher Bahnhof aus.

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Dreckige Wasser und rote Berge

Montrose entpuppte sich als überaus sympathische Kleinstadt mit einer hübschen Main Street, überraschend günstigen Tankstellen und zahlreichen Läden, die jeden nur möglichen Bedarf decken sollten. Es kann kein so schlechter Ort sein, wenn es hier sogar eine Candle Factory gibt. Aber wir waren nicht gekommen, um zu bleiben (oder Kerzen zu kaufen), sondern brachen gleich nach dem Frühstück in die Berge auf.

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2016 lässt grüßen

Nach unserem anstrengenden Raftingabenteuer konnten wir immerhin gut schlafen, und am nächsten Morgen – und mit der Hilfe weiterer Schmerzmittel – habe ich es sogar bis zum Auto geschafft. Zum Glück war heute überwiegend ein Fahrtag, der uns vom Arkansas River zu zwei weiteren Flüssen führen sollte.

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Nass wird man auf jeden Fall

Wieder einmal ging es sehr früh los, diesmal aber aus einem ganz besonderen Grund: Wir hatten bereits um kurz nach neun Uhr einen Termin in Buena Vista. Heute wollte sich Mark G. einen lang gehegten Traum erfüllen, und wir hatten eine Raftingtour gebucht. Unterwegs haben wir daher nur einen kurzen Zwischenstopp eingelegt, um einen Blick auf das Freilichtmuseum von Fairplay zu werfen, das zu dieser frühen Stunde allerdings noch geschlossen war.

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Auszeit in Denver

Wieder stand ein Fahrtag an. Von Scottsbluff aus ging es zunächst zurück nach Wyoming, genauer gesagt in die Hauptstadt Cheyenne tief im Süden des Staates. Die Stadt entstand im Zuge des Baus der Union Pacific Railroad rund um den Bahnhof. Dieser zog eine Menge Siedler an, und schon bald hatte die Ortschaft 60 Bordelle und Saloons. Die Menschen kannten eben ihre Prioritäten. Innerhalb von ein bis zwei Jahren wuchs die Einwohnerzahl auf stattliche 4000 an, und Cheyenne wurde Hauptstadt des Territoriums. Wahrscheinlich mit noch mehr Bordellen und Saloons, schließlich siedelten sich nun eine Menge Politiker an.

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Zeitreisen in Nebraska

Manche US-Bundesstaaten kenne ich besser als andere. In Kalifornien habe ich insgesamt mehrere Monate verbracht, in Nevada, Arizona, Utah und New Mexico war ich häufiger wandern, aber darüber hinaus gibt es noch viel Terra incognita. Manche Staaten habe ich zwar durchquert, aber nicht wirklich kennengelernt, weshalb mein Eindruck von ihnen oberflächlich ist. Idaho verbinde ich mit dunklen Wäldern und Dauerregen, Florida mit schnurrgeraden Straßen, flankiert von dichten Wäldern. Und nun Nebraska.

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Hitchcock lässt grüßen

Wir haben unsere ganz persönliche Erklärung für den Namen Badlands gefunden: Dieser Park war schlecht für unsere Körper. Mit anderen Worten, der Abstieg über die Leiter auf dem Notch Trail hat uns einen üblen Muskelkater in den Oberschenkeln beschert. Stehen und gehen funktioniert noch, doch aufstehen und hinsetzen ist eine einzige Qual. Deshalb haben wir beschlossen, unseren geplanten Ruhetag vorzuziehen. Immerhin sind wir inzwischen bereits 137 Kilometer gewandert und rund 4000 Kilometer gefahren.

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Filmreife Kulisse

Unser erster Tagesausflug von Rapid City führte uns in die Badlands. Kurz hinter der Stadtgrenze erblickten wir eine lange, weiße Wolke am Horizont, die aussah wie ein gewaltiger Gebirgszug. Zunächst erschien sie uns nicht ungewöhnlich, doch als wir näherkamen, stellten wir fest, dass diese Wolke so tief lag, dass das gesamte Land in einen dichten Nebel hüllte. Es war ein bizarrer, fast schon unheimlicher Moment: In einer Sekunde fuhren wir im strahlenden Sonnenschein unter einem stahlblauen Himmel, im nächsten Augenblick herrschte die reinste Waschküche, so dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Und es sollte viele Kilometer dauern, bis der Nebel oder diese ungeheuer tieffliegende Wolke endlich verschwunden waren und wir die Sonne wiedersahen.

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Eine heimliche Begegnung der pelzigen Art

Für Fans von Steven Spielberg, seinem Meisterwerk Unheimliche Begegnung der dritten Art oder die Leser von InsideKino ist dieser Beitrag tatsächlich etwas Besonderes: Wir waren nämlich am Devils Tower, dem Schauplatz eines Erstkontakts zwischen Menschen und Außerirdischen, zumindest im besagten Film.

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